Bezirk fördert Kulturfestival / Netzwerk gegründet
Immer mehr Künstlerateliers, kreative Locations wie zum Beispiel das Stattbad Wedding oder der zukünftige Kunstpark im Kreamtorium sowie zahlreiche kleinere Initiativen in den Kiezen - Wedding und Moabit haben viel zu bieten in Sachen Kunst und Kultur. Doch trotz aller Bemühungen und Geldspritzen aus den verschiedensten Fördertöpfen ist das Image vom kreativen Hotspot nie über die Kiezgrenzen geschwappt. Jeder wurschtelt bisher für sich herum. Es gibt Musiktage, Tage der offenen Ateliers oder Familiennachmittage mit Entenrennen auf der Panke. Auch das bisherige "Wedding Kulturfestival" hat es nicht geschafft, die vielen Aktivitäten und Projekte miteinander zu vernetzen und die Ex-Westbezirke gemeinsam zu vermarkten.
Kulturstadträtin Sabine Weißler (Grüne) will jetzt die vereinzelten Aktivitäten bündeln und zu einem großen Ganzen vereinen. Das zukünftige Kulturfestival soll unter dem Titel "Kult in Mitte" schon durch den Namen berlinweite Strahlkraft entwickeln und die "vorhanden Kulturnetzwerke stärken und professionalisieren", wie es in der Ausschreibung heißt. Bis zum 8. April können sich potenzielle Organisatoren bewerben, ein gemeinsames Kulturfestival in Wedding und Moabit ab 2013 für vorerst zwei Jahre auf die Beine zu stellen.
Insgesamt 120 000 Euro Anschubfinanzierung stehen dafür zur Verfügung. Danach soll das Kulturfestival ohne Fördergeld auskommen. Bieter müssen deshalb in ihrer Bewerbung darlegen, wie sie es schaffen wollen, dass das Kulturfestival dauerhaft als imageförderndes Großereignis funktioniert. Gefordert ist ein künftiges Kulturnetzwerk als Träger; entweder als Verein oder Veranstaltungsfirma.
"Bisher hat das nie geklappt", sagt Weißler zu den vielen einzelnen Geldspritzen aus den verschiedensten QM- oder Stadtförderprogrammen, die keine dauerhafte Wirkung hatten. Die neuen Macher sollen auch sogenannte Zwischenräume wie das Hansaviertel und das Parkviertel in ihr Festivalkonzept einbeziehen. Das sind Kieze, die kein Quartiersmanagementgebiet sind und in die bisher auch kein Fördergeld aus staatlichen Zentren- oder Stadtumbauprogrammen fließt.
In Wedding hat sich am 20. März das Kulturnetzwerk-Wedding gegründet. "Hinter dem Netzwerk stehen bereits 30 Einzelpersonen und Insitutionen, die sich für den Kulturstandort Wedding stark machen möchten", sagt Eberhard Elfert, einer der Gründer und neben Gabriele Günther, Jochen Küpper und Jochen Schimmelpenninck Vorstandsmitglied. Das neue Netzwerk "sieht sich in einem engen Austausch mit den Kollegen in Moabit und Alt-Mitte", heißt es in einer ersten Erklärung. Im April will sich der Verein mit einer Auftaktveranstaltung der Öffentlichkeit vorstellen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare