Ehrenamtliche betreuen im Kiezcafé NIMBA Betroffene
Jetzt wollen Ute Bressler und Anneliese Kirsch auch für Demenzerkrankte da sein. Im Erzählcafé, wie das neue Projekt heißt, wollen die ehrenamtlichen Helfer Betroffenen Zeit schenken, wie sie sagen. Gemeinsam Kaffee trinken, Musik hören, Filme schauen, spazieren gehen, reden oder kleine Ballspiele machen - die Demenzkranken sollen sich gut aufgehoben fühlen. Angehörige werden durch das kostenfreie Angebot auch entlastet. Alle Ehrenamtlichen - bis jetzt sind es vier Frauen - wurden in einem 30-Stunden-Seminar zum Thema Demenz geschult. In dem Crashkurs ging es um das Krankheitsbild, die Belastung für Angehörige, Kommunikationsprobleme, rechtliche Aspekte oder Beschäftigungsideen für die Betroffenen.
Bisher betreuen die Ehrenamtlichen einen Gast, wie Projektleiterin Katrin Berger vom Trägerwerk Soziale Dienste in Berlin und Brandenburg (TWSD) die an Demenz erkrankten Besucher nennt. In den kommenden Tagen will sie den Angebotsflyer in Apotheken und Praxen verteilen und mit den Ärzten sprechen. Das Angebot wird durch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales gefördert und ist kostenlos, da es über die Pflegekasse abgerechnet werden kann.
Die Gruppe trifft sich ab sofort immer mittwochs ab 10 Uhr für zirka drei Stunden im Kiezcafé NIMBA. "Ich will was Gutes tun", sagt Anneliese Kirsch zu ihrem Engagement. Das neue Erzählcafé ist ein weiterer Baustein der Initiative "Daheim statt Heim", die Silvia Schmidt, Bundestagsabgeordnete und Behindertenbeauftragte der SPD-Fraktion, 2006 gegründet hat. Ziel ist es, dass ältere und behinderte Menschen solange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden wohnen können. Dafür engagiert sich Schmidt als ehrenamtliche Geschäftsführerin des TWSD.
Im Afrikanischen Viertel hat das TWSD Ende 2011 als Kieztreffpunkt das Café NIMBA eröffnet. Die Mitarbeiter beraten vor allem ältere Nachbarn zu allen Fragen rund um die Themen Pflege, Krankheiten oder barrierefreier Wohnungsumbau. Das Wohnungsunternehmen Deutsche Annington stellt die Räume für das Kiezcafé NIMBA vorerst drei Jahre mietfrei zur Verfügung. Mont Nimba heißt ein Berg in Guinea - deshalb der Name für die Einrichtung in der Guineastrasse 27.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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