Eisbahn im Erika-Heß-Eisstadion viel später eröffnet

Agnes Senger kann mit ihren Freunden endlich auf der Eislaufbahn im Erika-Heß-Eisstadion ihre Runden drehen. | Foto: Dirk Jericho
  • Agnes Senger kann mit ihren Freunden endlich auf der Eislaufbahn im Erika-Heß-Eisstadion ihre Runden drehen.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Wedding. Den Stellenabbau im Bezirk bekommen jetzt auch die Bürger immer mehr zu spüren. Die Eislaufsaison im Erika-Heß-Eisstadion ist erst am 1. November und damit zweieinhalb Wochen später als geplant gestartet.

Grund für die Verzögerung ist "die ganze Huddelei mit dem VZÄ-Abbau", sagte der für die Eisbahn zuständige Sportstadtrat Ulrich Davids (SPD). Mit VZÄ (Vollzeitäquivalent) werden im Verwaltungsdeutsch Vollzeitstellen bezeichnet. Mit der im Personalwesen üblichen Sprachregelung wird ein Mensch, der den Job macht, schnell zu einer bürokratischen Kennziffer. Mitte muss bis 2016 elf Prozent des Gesamtpersonals abbauen. Das sind 224 VZÄ-Stellen, was nicht so dramatisch wie Mitarbeiter klingt.Weil im Eisstadion zwei Techniker in Rente gegangen sind, brauchte Davids Ersatz. Die Ausschreibung für einen Maschinisten und Eishobelfahrer habe er rechtzeitig gemacht. Seiner beantragten Ausnahmegenehmigung für eine Stelle aus der sogenannten VZÄ-Steuerungsreserve "hat das Bezirksamt zu spät stattgegeben", so Davids. Die Verzögerung wegen der Personalsperre kommt den Bezirk teuer zu stehen. Laut CDU-Fraktionschef Thorsten Reschke werden 4000 Euro Strafgebühr pro Woche an den Eissportverband fällig, weil der Bezirk vertraglich verpflichtet sei, die Eisfläche zur Verfügung zu stellen. Neben den entgangenen Eintrittsgeldern gibt es nach dem Berliner Berechnungsprinzip außerdem einen Budgetverlust von 25.000 Euro pro Woche, wie CDU-Haushaltsexperte Reschke erklärt. Das ist die Senatszuweisung, die der Bezirk für das Eislaufangebot bekommt. "Mit dem verlorenen Geld könnten wir ein Jahr lang einen Jugendklub betreiben", ärgert sich Reschke. Die BVV hatte bereits im September beschlossen, zusätzliches Personal aus dem Reservepool freizugeben. Die 16 freigeeisten Stellen werden unter anderem im Sozial- oder Jugendamt gebraucht. Ein Posten für das Sportamt war explizit "für die technische Betreuung im Erika-Heß-Eisstadion" vorgesehen, wie es in dem Beschluss heißt.

Dass die Verzögerung zu hohen Budgetverlusten führt, wollte Davids nicht bestätigen. "Es wird nichts gekürzt", sagte er. Die Pächter vom Bistro und Schlittschuhverleih wollen dem Bezirk ihren Verdienstausfall anscheinend nicht in Rechnung stellen. "Es wird keine Regressansprüche geben", legte sich Davids fest. Man habe den Leuten die Problemlage erklärt. "Das kann mal passieren", sagt die Imbissbetreiberin, die ihren Namen nicht nennen wollte. "Wir verstehen uns hier seit Jahren gut", so die Frau, die dann doch über ständige Umsatzrückgänge klagt. Der Mann am Ausgabeschalter des Schlittschuhverleihs hatte gar keinen Gesprächsbedarf mit Journalisten. "Alles gut, es gibt keine Probleme", sagt er und reagierte bei Nachfragen gereizt.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 318× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 584× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 557× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 937× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.