Erst Ende Mai eröffnet Schilleroase im Schillerpark
Masoud Nayebzadeh ist verzweifelt. Seit Monaten wartet er darauf, dass der von Brandstiftern angezündete Kiosk endlich saniert wird. "Ich will arbeiten, ich kann nicht Zuhause sitzen", sagt der 50-Jährige, der seit Eröffnung 2011 die Schilleroase betreibt. Der Bezirk hatte den Kiosk an das denkmalgeschützte Toilettenhaus angebaut. Der Pächter muss auch dafür sorgen, dass Touristen in die kleine Ausstellung zu den Berliner Welterbe-Siedlungen reinkommen, die im hinteren Teil des Pavillons aufgebaut ist. So steht es im Pachtvertrag. Die Miniausstellung war vom Brand nicht betroffen.
Immer wieder kommen Spaziergänger vorbei und fragen Masoud, wann denn sein Cafe saniert wird. Der gebürtige Iraner erzählt schnell und aufgeregt von zahlreichen Besuchen im Amt und dass er gehört habe, dass die Versicherung bereits im Februar grünes Licht zur Kostenübernahme gegeben haben soll. "Du musst dich an den Bürgermeister wenden", schimpft ein älterer Herr, dem das Parkcafe fehlt.
Masoud Nayebzadeh hatte seine Schilleroase das ganze Jahr geöffnet. Kaffee, Kuchen, Pizza oder Eis gab es neben der neuen Plansche nicht nur zur Saison von April bis September, sondern durchgängig. "Die Wiederherstellung ist beauftragt", sagt Hans Müller vom Tiefbauamt, der vom Pächter genervt zu sein scheint. "Am 15. April fangen wir an", bestätigt Heiko Langfeldt von der Firma SVT Brandsanierung. Der Auftrag des Bezirksamtes sei gerade eingegangen. Langfeldt sagt auch, dass sich die Sache wegen der Gutachten für die Versicherung so lange hingezogen hat.
50 000 Euro kostet die Sanierung des Anbaus. Laut Langfeldt müssten zum Beispiel die Metallfenster angefertigt werden. Das sei mit langen Lieferzeiten verbunden. Ein Passant, der mit Masoud, den hier alle im Kiez kennen, diskutiert, schüttelt nur den Kopf. Warum die Sanierung sechs Wochen dauern soll, versteht er nicht. Der Anbau ist eine schmucklose Kiste in Ständerbauweise. "Alles abreißen dauert einen Tag, einen neue Kiosk aufbauen höchstens zwei Tage", sagt der Mann.
Masoud wollte, solange der Kiosk noch geschlossen ist, Kaffee und Kuchen von einem Imbisswagen im Park verkaufen. "Ich habe seit Monaten keinen Verdienst mehr", so der gebürtige Iraner. Das Bezirksamt hat seinen Antrag jedoch am 10. April abgelehnt.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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