Erster Spatenstich für neue Schillerbibliothek
Bunte Graffitis und der Schriftzug "Immer schön hinten anstellen". Was immer der Spruch auf der Brandwand bedeuten soll, in einem Jahr wird er nicht mehr zu sehen sein. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, Kulturstadträtin Sabine Weißler (Grüne), Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) und Architekt Albert Urig haben symbolisch vor der Brandwand mit dem Spaten im Boden herumgestochert und damit den offiziellen Baubeginn für Weddings neue Superbibliothek gefeiert. "Ein kleines Wunder" nannte Weißler den endlich erfolgten Baustart. Regula Lüscher, deren Senatsbaubehörde seit zwei Jahren Bauherr für das Projekt ist, lobte den "einleuchtend einfachen Entwurf" vom Büro AV1 Architekten aus Kaiserslautern, das 2011 den Architektenwettbewerb gewonnen hatte. Die Hightech-Bibliothek soll Anfang 2015 eröffnen.
Das viergeschossige, 60 Meter lange Gebäude hinter dem Cafe ist ein lichtdurchfluteter Bücherpalast, der wegen seiner großen Fensterflächen und des vollverglastes Foyers auch im Dunkeln leuchten wird. Die perforierte Metallfassade glitzert golden im Licht; Architekt Albert Urig spricht beim Farbton allerdings lieber von Champagner.
Gebaut wird der erste Teil der zukünftigen Bezirkszentralbibliothek, die einmal 6500 Quadratmeter Fläche haben und die modernste und größte in Berlin sein wird. Die Mittelpunktbibliothek hat eine Nutzfläche von rund 1700 Quadratmetern. Zum Vergleich: Die bestehende Schillerbibliothek im Ex-BVV-Saal, den nach dem Umzug in den Neubau das Jobcenter nutzt, ist gerade mal 300 Quadratmeter groß.
Wenn irgendwann Geld da sein sollte, werden links und rechts an den zwölf Meter hohen Büchertempel die fehlenden 70 Meter angebaut. Der Kneipenpavillon an der Müllerstraße muss dann abgerissen werden. "In diesem Jahrzehnt wird das bestimmt nichts mehr", glaubt Bibliothekschef Steffen Rogge.
Die neue Schillerbibliothek wird eine Bücherei für alle Generationen. Es gibt eine Kinder- und Erwachsenenbibliothek und eine Jugendmedienetage dazwischen. Das Haus ist mit modernster Technik wie chipgesteuerten Ausleih- und Rückgabeterminals, Spielekonsolen und Multimediaarbeitsplätzen ausgestattet. In den Leseloungebereichen stehen Audiomöbel. Das sind Sessel, in denen man zum Beispiel entspannt ein Hörbuch genießen kann.
Der Neubau kostet 6,1 Millionen Euro und wird aus verschiedenen EU-, Bundes- und Länderprogrammen sowie aus der Bezirkskasse finanziert. Bis September soll noch ein Wettbewerb für Kunst am Bau entschieden werden.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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