Große Einzelbüros im neuen Bürgeramt
Die Mitarbeiter mussten raus, weil der Bezirk den gesamten Rathausturm in der Müllerstraße 147 an die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), die landeseigene Gebäude verwaltet, abgegeben hat, um so jährlich 1,3 Millionen Euro Gebäudekosten zu sparen. In den freigezogenen Rathausturm zieht nach der Sanierung das Jobcenter. Die 23 Mitarbeiter des Bürgeramtes haben im umgebauten Erdgeschoss des Finanzamtes in der Osloer Straße jetzt sehr komfortable Arbeitsbedingungen. Statt im Großraumbüro sitzt jeder Kundenberater in einem bis zu 25 Quadratmeter großen Einzelbüro. Acht große Büros waren schon vorhanden "und sind leider deutlich überdimensioniert", wie der zuständige Stadtrat Stephan von Dassel (Grüne) sagt. Nur die elf neu gebauten Beratungszimmer hätten die ideale Größe von knapp 13 Quadratmetern.
Wegen der großen Fläche kostet den Bezirk das neue Bürgeramt auch mehr Miete als am alten Standort. Weil immer etwa ein Drittel der Mitarbeiter zur Fortbildung, krank oder im Urlaub ist, stehen ständig ein paar Büros leer. Sich wie ein Kassierer im Supermarkt immer an einen gerade freien Arbeitsplätzen einzuchecken, wollen die Bürgeramtsberater nicht. Personalrat und Angestellte bestehen auf individuelle Arbeitsplätze. Dabei wäre das durchaus möglich. Anders als zum Beispiel im Jugendamt, wo zu den Klienten oft dicke Akten geführt werden müssen, werden im Bürgeramt Kundenwünsche wie Passbestellung an den Countern mit moderner Technik abgearbeitet. Und das könnte jeder auch an wechselnden Terminals erledigen. Völlig umsonst ist zudem der 230 Quadratmeter große Warteraum. Den braucht niemand mehr, da es in den bezirklichen Bürgerämtern ab dem 1. Juli nicht mehr möglich ist, auf blauen Dunst vorbeizukommen. Eingelassen wird man nur nach vorheriger Terminvergabe. Im neuen Bürgeramt gibt es auch keine Kassenautomaten mehr. Gebühren werden nur noch bargeldlos per EC-Karte kassiert.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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