Hassvideo aufgetaucht / Aggressive Jugendliche bedrängen Polizisten

Wedding. Ein Handyvideo im Internet zeigt, wie aggressiv Polizisten bei einem Einsatz am helllichten Tag von rund 70 Jugendlichen bedroht und beleidigt werden. Die Beamten entschieden sich zum Rückzug.

Im vergangenen Jahr machte ein Rap-Video deutschlandweit Schlagzeilen, das Polizisten vom Abschnitt 36 gedreht hatten. "Die Cops aus dem Wedding, ja das sind wir, wir sind die Macher in unserm Revier", singt ein Cop Thirty-Six in dem Song "Wild Wedding". "Also pass bloß auf, wenn du Cops siehst..." "Am Ende stehen wir da und ihr müsst fliehen", heißt es im Beamten-Rap. Dass die Realität anders aussieht, zeigt ein Handyvideo im Internet. Bei einem Einsatz am 16. Mai um 14.30 Uhr werden Polizisten massiv von "etwa 70 wilden Jugendlichen" bedrängt und bedroht, wie Polizeisprecher Thomas Neuendorf bestätigt. Ein Streifenwagen war zu einer Sozialstation in der Torfstraße gerufen worden, weil dort ein 22-jähriger Mann aus Sierra Leone Stress gemacht hatte und den Laden nicht verlassen wollte. Kaum war der Streifenwagen vor Ort, bedrängten aggressive Jugendliche die Polizisten. Die alarmierten Verstärkung, so dass sechs Funkwagen mit zwölf Polizisten am Ort waren. Die jungen Männer filmten mit ihren Handys den Einsatz und beleidigten die Beamten aufs übelste. "Du Opfer", "halt die Fresse", "blöder Hurensohn", "Scheiß Drecksbullen", "Missgeburten" und "Möge Alah sie vernichten", schreit der Handyfilmer zum Bespiel. Wie man in dem Film sieht, haben die Beamten große Mühe, sich den Mob vom Hals zu halten.

Trotz der Beschimpfungen unternehmen die Polizisten nichts gegen die aggressive Meute und ziehen ab. Die Polizei hat zu dem Vorfall nicht einmal eine Pressemeldung veröffentlicht. Wie Neuendorf sagte, habe sich der Einsatzleiter entschieden, die Situation nicht zu eskalieren. "Es ist ja nichts passiert, keiner wurde körperlich angegriffen", so der Sprecher. Die Polizei ermittelt jetzt "gegen Unbekannt wegen Bedrohung, Beleidigung und Widerstand", so Neuendorf. Das Internetvideo werde ausgewertet. Die Polizei wolle nun "präventiv vorgehen und Kontakt mit den Migrantenverbänden aufnehmen und die Eltern einbinden", sagt der Polizeisprecher. Man wolle verdeutlichen, dass durch solche Aktionen "Einzelner alle Muslime in Verruf gebracht werden."

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 540× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 650× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 377× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 501× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.