Im Mai beginnt der Umbau der Müllerstraße
Hässliche Kantensteine, dazwischen zertrampelter Rasen und ab und an ein Baum: So sieht der vergammelte Mittelstreifen auf der vierspurigen Müllerstraße aus. In den kommenden zwei Jahren werden die Hochbeete von der Sellerstraße bis zur Barfusstraße komplett neu gemacht. Die Umgestaltung der Müllerstraße ist neben den Großprojekten Leopoldplatz, Rathausumfeld oder Bibliotheksneubau eines der Bauvorhaben im "Aktiven Zentrum und Sanierungsgebiet Müllerstraße" und kostet 5,3 Millionen Euro. Insgesamt pumpt der Senat bis 2026 rund 30 Millionen Euro in das Fördergebiet.
Ab Mai wird als erstes der 400 Meter lange Abschnitt zwischen Sellerstraße und S-Bahnhof Wedding neu gemacht. Die Müllerstraße bekommt endlich Radwege. Um dafür Platz zu schaffen, wird der runtergekommene Mittelstreifen um etwa einen halben Meter schmaler. Die neuen Hochbeete aus Betonfertigteilen werden mit schicken Natursteinblenden eingefasst und erhalten dadurch eine hochwertige Optik. Anders als bisher haben die einzelnen Beete verschiedene Formen. Den Platz dazwischen können die Leute als "inoffizielle Querungsmöglichkeit" nutzen, wie Karsten Scheffer vom Planungsbüro Jahn, Mack & Partner, das die gesamte Müllerstraßenoffensive leitet, sagt.
Die Gestaltungspläne wurden in den letzten zwei Jahren umfassend in Bürgerworkshops erarbeitet. In den Mittelinseln werden insgesamt 79 neue Bäume und 34 Felsenbirnen geplanzt. Die blühenden Großsträucher stehen im zentralen Bereich zwischen Rathaus und Leopoldplatz und sollen ein besonderer Hingucker sein.
Zu den Baumaßnahmen gehört auch die Sanierung der Gehwege. Sie werden unterschiedlich gepflastert, so dass man die Geschäftszone für Aufsteller und Biergartentische, den eigentlichen Weg und den Rand erkennen kann. An der Straße werden im gesamten Bereich 432 Fahrradbügel installiert. Außerdem bekommt die Müllerstraße erstmals Sitzbänke. Die 25 Bänke stehen vor allem an den Plätzen.
Die Planer wollen zudem die "markanten Teilbereiche" wie den S- und U-Bahnhof Wedding aufpeppen. So gab es zum Beispiel die Idee, unter der S-Bahn-Brücke einen Basketballplatz zu bauen. Der Plan scheiterte am Lärmschutz. Noch nicht vom Tisch sind Überlegungen der Stadtteilvertretung, einen geschlossenen Bahnbogen für Fußgänger zu öffnen. Das ist wie die gewünschte Überdachung zwischen S- und U-Bahn-Zugängen nicht so einfach; die Deutsche Bahn als Eigentümer muss da mitspielen. Planer und Anwohner hätten auch gern ein Kunstwerk am Bahnhof. "Als Eingang zum Wedding", sagt Karsten Scheffer.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare