Image der Müllerstraße soll verbessert werden
Die 16 Gründungsmitglieder werden an diesem Abend ihre ersten Projekte vorstellen, mit denen sie das ramponierte Image der einst so beliebten Weddinger Einkaufsmeile aufpolieren möchten. Die Gemeinschaft der Gewerbetreibenden will die Abwärtsspirale stoppen und ein "positives Klima und Umfeld schaffen, damit die Geschäftsstraße wieder attraktiver wird", wie Dorothee Böttges-Papendorf sagt. Die Steuerberaterin gehört zu den Gründern des Vereins. In ihren Büroräumen in der Alten Lokfabrik in der Müllerstraße 138B wird auch die Geschäftsstelle der Standortgemeinschaft eröffnen. Ein Minijobberin kümmert sich um die Büroarbeit; es soll auch zwei Mal in der Woche feste Öffnungszeiten geben. Als Anschubfinanzierung werden Miet- und Personalkosten aus dem Programm Aktives Zentrum bezahlt.
In den kommenden Jahren pumpt der Senat etliche Millionen Euro in die Müllerstraße. Aus dem Programm werden unter anderem Baumaßnahmen in der Straße und die Umgestaltung des Leopoldplatzes finanziert. Seit über zwei Jahren kümmert sich Stadtplaner Winfried Pichierrie im Auftrag des Bezirkes um die Händler und Gewerbetreibenden. Die rund 1000 Geschäfte, Restaurants und Dienstleister zwischen S-Bahnhof Wedding und Barfusstraße sollen sich zu einer schlagkräftigen Truppe zusammentun und die Straße für Händler und Kunden wieder attraktiver machen.
Etwa 30 Gewerbetreibende kamen bisher zu den regelmäßigen Händlerfrühstücken. Die Gründung des Müllerstraßen-Vereins ist für Pichierrie ein "absoluter Meilenstein". Die Gemeinschaft werde die Aufwertungsmaßnahmen begleiten und sich aktiv einbringen. Als Ansprechpartner für die Planer und Anlieger will der Verein die Interessen der Geschäftsleute beim Umbau der Müllerstraße vertreten. Dabei geht es zum Beispiel um die Einrichtung von Ladezonen, um die Auswahl der Stadtmöbel oder um ein Leitsystem. Weitere Projekte sind der Aufbau einer Internetseite oder die Herausgabe weiterer Themenhefte zur Müllerstraße.
Der Standortverein wird auch mit verschiedenen Aktionen Besucher und Kunden in die Straße locken. Gemeinsam mit dem Geschäftsstraßenmanagement Müllerstraße hatten sich engagierte Gewerbetreibende im vergangenen Jahr mit einem Imagekonzept beim Senatswettbewerb "Mittendrin Berlin!" beworben. Auch wenn die Werbeidee "Die Müllerstraße laufend neu entdecken" in der Endrunde rausgeflogen ist, sollen die vielen Vorschläge nicht in der Schublade verstauben.
Ein Kulturwochenende mit Veranstaltungen in Galerien, Kino, Theater oder Bars - "Des Müllers Nacht" genannt - kann man auch so organisieren. Und "Des Müllers Lust", eine Schnitzeljagd von Geschäft zu Geschäft mit Schnäppchen, Geschenken und Aktionen für Kunden, ist immer noch ein werbewirksames Highlight.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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