Interkultureller Treff für alle Kinder und Jugendlichen
Dieses Fest, zu dem alle Kinder und ihre Eltern in fantasievollen Kostümen geladen sind und das in deutscher und russischer Sprache gefeiert werden soll, ist aber nicht das Einzige, was das Zentrum zu bieten hat. An sieben Tagen in der Woche ist in der Lindower Straße 18 richtig was los: Ob Ballett oder Orientalischer Tanz, Akrobatik und Show-Dance, von Karate bis zum Quilling, Basteln, Filzen und Malen in der Kreativgruppe - für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Tänzerische Früherziehung und Theater, aber auch Nachhilfe sowie Deutsch-, Englisch- und Russischunterricht. Es gibt eine Nähwerkstatt, einen offenen Mädchentreff und Sozialberatungen nach Bedarf. Drei Teilzeitkräfte, die Dozenten und viel ehrenamtliche Power füllen das Schalasch täglich mit Leben. "Zu uns kann wirklich jeder kommen", sagt Marina Bondarew, zuständig für die offene Jugendarbeit im Haus. "Angefangen bei den Dreieinhalbjährigen und bis ins hohe Alter."
Das Wort "Schalasch" ist hebräisch und bedeutet so viel wie Laubhütte - eine Unterkunft im Wald, in der die Menschen Schutz suchen und ihn auch finden. Genau so verstehen die Mitarbeiter im Zentrum ihre Arbeit. "Integration und Bikulturalität zu fördern, Kinder und Jugendliche zu mehr Eigeninitiative und Kreativität zu verhelfen und ihnen Freiräume zu verschaffen, sind zentrale Punkte unserer Arbeit", skizziert Marina Bondarew. "Und das Ganze natürlich absolut unverbindlich." Allein im letzten Monat nahmen rund 400 Kinder und Jugendliche die verschiedenen Angebote im Schalasch-Mitte wahr.
Im Jahr 1994 ursprünglich für die Kinder, Jugendlichen und Familien russischer Herkunft in Berlin gegründet, wurde schon früh klar: Ins Schalasch kamen alle. Und es sollten auch alle kommen. Rund 25 verschiedene Nationalitäten treffen so tagein, tagaus in der Lindower Straße aufeinander.
"Viele der Menschen hier kamen bereits als kleine Kinder zu uns. Und sie kommen jetzt als Heranwachsende immer noch." Viele Kinder und Jugendliche nehmen sogar mehrere Angebote war, so dass sie große Teile ihrer Freizeit in der Freizeitstätte verbringen.
Zum Abschluss verrät Marina Bondarew noch einen Wunsch, der alles andere als utopisch erscheint: "Ich träume davon, dass wir hier irgendwann ein mehrsprachiges Märchen zur Aufführung bringen. Rotkäppchen vielleicht - ein Märchen, in dem die Kinder in allen erdenklichen Sprachen die Dinge beschreiben. Das wäre doch wunderschön, oder?"
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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