Kiezaktive geben am Wochenende kostenlose Kurse

Illustratorin Doro Petersen lebt im Sprengelkiez und lädt zum Skizzenspaziergang. | Foto: Dirk Jericho
  • Illustratorin Doro Petersen lebt im Sprengelkiez und lädt zum Skizzenspaziergang.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Wedding. An den Wochenenden 26. und 27. Oktober sowie 2. und 3. November findet im Sprengelkiez zum zweiten Mal das Wedding Seminar statt.

Lioba Reckfort liegt im Kreißsaal, jeden Moment kann es losgehen. Doch die Vorsitzende des Intergalaktischen Kulturvereins geht ans Handy und freut sich über das Reporterinteresse zum Wedding Seminar, das an diesem Wochenende zum zweiten Mal im Sprengelkiez startet. Reckfort hatte die Idee zu dem Kulturprojekt, das ihr Verein zusammen mit dem Kulturnetzwerk Sprengelkiez bereits zum zweiten Mal organisiert. "Es gibt hier so viele Experten, die etwas Spezielles können", sagt die Theaterregisseurin. In 19 Workshops geben sie ihr Wissen weiter. So kann man bei Meike Templin Jonglieren lernen, mit Abdi Demera einen Drei-Stunden-Crashkurs in der äthiopischen Sprache Amharisch machen, mit Carolina Del Prado einen Geburtstagskurzfilm drehen, draußen mit Elisabeth Ruhe flöten, alte Klamotten im Workshop von Gitte Zweig aufpeppen oder beim Skizzenspaziergang mit Doro Petersen mit dem Zeichenstift "die Atmosphäre des Kiezes einfangen und dabei die Schönheit des Wohngebietes bewusst entdecken", wie die Illustratorin sagt.

"Wedding lernen" nennt Lioba Reckfort das. So sollte eigentlich auch das Workshop-Projekt heißen, doch ihre Mitstreiter haben sich auf den Programmtitel Wedding Seminar geeinigt. Das Quartiersmanagement Sparrplatz (QM) fördert die Aktion mit 7000 Euro. Die Kiezaktiven, die ihr Wissen weitergeben, bekommen 100 Euro für einen zwei- bis dreistündigen Workshops.

Seit zehn Jahren pumpt der Senat Millionen in die Problemkieze und unterstützt zahlreiche Initiativen, die das ramponierte Image verbessern und schwierige Gegenden mit hoher Arbeitslosigkeit und überproportionalem Migrantenanteil vor dem Totalabsturz bewahren sollen. Der Spengelkiez ist ein schönes Wohnviertel mit vielen engagierten Nachbarn, die hier gern leben, so die Botschaft. Die Dozenten des Wedding Seminars wohnen im Kiez oder sind dort aktiv, sagt Reckfort. "Es gibt hier eine enorme kulturelle Vielfalt", sagt Projektleiter Sebastian Wagner. Der Wedding werde immer so negativ wahrgenommen, "dabei ist die Vielfalt unter den Bewohnern ein Gewinn und Standortvorteil", so Wagner. Für ihn hat der Wedding anderen Bezirken einiges voraus, denn Multikulti sei schon lange da. "Und das Zusammenleben funktioniert sehr gut", behauptet Sebastian Wagner.

Das verbesserte Image und die in den letzten Jahren aufgemotzten Ecken haben auf ihre Sogwirkung schon entfaltet. Prominentester Neuzugang im QM-Gebiet ist Ex-SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, der seit Februar in der Torfstraße wohnt. Das Haus hat der Architekt Jörg Högl gebaut, der hier ebenfalls mit seiner Frau Eva eingezogen ist. Eva Högl war die Berliner SPD-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl und hat im Wahlkreis Mitte das Direktmandat gewonnen. "Das ist ein cooler Kiez, wir fühlen uns wohl hier", sagt Högl.

Alle Informationen zum Wedding Seminar und den 19 kostenlosen Workshops 0176/22 64 88 96 oder im Internet www.intergalaktischer-kulturverein.org/Das_Wedding_Seminar. Anmeldung auf www.sprengelkultur.de
Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 332× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 596× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 568× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 950× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.