Schulsenatorin Sandra Scheeres startet Sonderprogramm

Sandra Scheeres lässt sich von Erzana und Daniela in der Wedding-Grundschule zeigen, wie sie in der Projektwoche ein Gewächshaus bauen. | Foto: Dirk Jericho
  • Sandra Scheeres lässt sich von Erzana und Daniela in der Wedding-Grundschule zeigen, wie sie in der Projektwoche ein Gewächshaus bauen.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Wedding. 207 sogenannte Brennpunktschulen sollen ab 2014 jährlich insgesamt 15 Millionen Euro bekommen. SPD-Fraktionschef Raed Saleh hat gemeinsam mit Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) das Programm in der Wedding-Grundschule vorgestellt.

Die Schule macht einen gepflegten Eindruck; es gibt eine Lernwerkstatt für naturwissenschaftliche Experimente und eine Schulstation, in der sich Sozialarbeiter um die Kinder der Ganztagsschule kümmern. Und dennoch sagt Angelika Suhr, Leiterin der Wedding-Grundschule in der Antonstraße, dass sie "den Bildungsauftrag nicht gut erfüllen kann". Ihre Schule mit 450 Kindern, 85 Prozent mit ausländischen Wurzeln, sei eine Brennpunktschule, so Suhr. Durch das neue "Mutprogramm", wie SPD-Fraktionschef Raed Saleh die geplante Extraförderung nennt, bekommt Suhr die kommenden sechs Jahre 100 000 Euro jährlich. Wofür sie das Geld ausgeben, können die Schulen selbst entscheiden. "Wir werden das jetzt in Ruhe überlegen", sagte Angelika Suhr beim Rundgang mit Saleh und Scheeres. Sie hätte gern noch einen Sozialarbeiter, braucht Geld für Theater- und Kunstprojekte oder möchte ein naturwissenschaftliches Zentrum bauen. Von dem Programm profitieren Schulen, in denen mindestens die Hälfte aller Schüler von der Zuzahlung zu Lernmitteln befreit (lmb), also die Eltern Sozialhilfeempfänger sind. Ab 50 Prozent lmb-Anteil gibt es jährlich 50 000 bis 65 000 Euro, ab 75 Prozent 100 000 Euro. Die Zahlung ist mit einem Bonussystem verknüpft. "Wir wollen Erfolge sehen", sagte Saleh. Die Schulaufsicht evaluiert zum Beispiel die Entwicklung der Schulabbrecherquote oder die Sprachentwicklung. In Mitte sind insgesamt 36 Schulen im Förderprogramm, die meisten aus Wedding. Nur vier Schulen liegen im Altbezirk Mitte (GutsMuths-Grundschule, City-Grundschule, Hemingway-Grundschule, Schule am Zillepark). Nicht dabei sind die Weddinger Andersen-Grundschule, die Leo-Lionni-Grundschule, die Möwensee-Grundschule, die Rudolf-Wissell-Grundschule, die Schule in der Charite und die Vineta-Grundschule. Die Vineta-Schule hat 90 Prozent Migrantenanteil, die Rudolf-Wissell-Schule 88 Prozent. Anscheinend sind die Eltern nicht arm genug, dass zusätzliches Geld in diese Schulen fließt. Die Schulen wurden nicht nach dem Anteil von Migrantenkindern, sondern ausschließlich nach der "sozialen Situation" ausgewählt, erklärt Raed Saleh, für den die Förderung eine "Frage von arm und reich ist". Doch auch andere Schulen, in denen der Anteil der zuzahlungsbefreiten Schüler unter 50 Prozent liegt, brauchen Sozialarbeiter und zusätzliche Projektgelder. Das Millionenprogramm muss noch vom Abgeordnetenhaus genehmigt werden.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 477× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 721× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 705× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.