Senioren wehren sich gegen Rauswurf aus ihrem Club
Sozialstadtrat Stephan von Dassel (Grüne) will den Flachbau an der Ecke Maxstraße im Oktober schließen und abreißen. Ein Verbleib sei wegen der Asbestbelastung "nicht länger tolerabel", bestätigte er noch einmal in einem Brief an Dorothea Reinhardt vom Verein Selbst-Hilfe im Vor-Ruhestand, dem Träger des Seniorenclubs. In dem Schreiben listet von Dassel erneut mehrere Alternativen auf. Einzelne Angebote könnten zum Beispiel im Sprengelhaus, in der Volkshochschule an der Antonstraße oder im Seniorendomizil Golden Herz fortgeführt werden. Doch das lehnen die Senioren bisher ab.
"Der Bezirk darf das Haus in der Schulstraße erst schließen, wenn ein Ersatzstandort für alle Gruppen gefunden wurde", fordert Elke Schilling. Die Vorsitzende der Seniorenvertretung Mitte verweist auf einen entsprechenden BVV-Beschluss von Mitte September. Schilling nannte die Diskussionsrunde am 26. September den Auftakt zu massiven Protesten. "Die Betroffenen geben sich sehr kämpferisch", sagte sie. Eine neue Alternative ist der Umzug in das Haus Bottrop in der Schönwalder Straße 4. Der jetzige Träger der Seniorenbegegnungsstätte will das Haus aufgeben, wie von Dassel informierte. "Das ist bisher das beste Angebot", sagte Dorothea Reinhardt. Allerdings sei der Zustand des Hauses sehr schlecht und der Bezirk will das Gebäude ausschreiben und per Erbbaupacht an einen Träger vergeben. Unklar ist, wer die hohen Sanierungskosten übernehmen soll.
Für Elke Schilling ist das neue Angebot vom Haus Bottrop lediglich eine "Alibigeschichte". Sie könne sich nicht vorstellen, wie die 17 000 jährlichen Besucher der Schulstraße und die etwa 11 000 Senioren, die den Flachbau in der Schönwalder Straße bisher nutzen, gemeinsam in dem Bau unterkommen sollen. "Das Haus ist halb so groß wie die Begegnungsstätte in der Schulstraße", sagte Schilling. Bis alle Fragen und Details geklärt sind, können noch Monate vergehen. "Solange muss das Haus in der Schulstraße für die Senioren geöffnet bleiben", so Schilling.
Die Seniorenvertretung will jetzt ein neues Raumluftgutachten erstellen lassen, "um das Bedrohungsszenario des Bezirksamtes zu entkräften". Bisherige Gutachten haben bereits bestätigt, dass die Raumluft nicht belastet ist. Für das etwa 2000 Euro teure Gutachten bittet die Seniorenvertretung um Spenden: Seniorenvertretung Mitte, Konto 591927900, BLZ 10040000, Kennwort "Spende Raumluftgutachten".
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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