Spielplatz Drontheimer Straße wird neu gebaut
Der neue Kleinkinderspielplatz an der Koloniestraße bekommt eine Mühle, Hühnerfiguren zum Schaukeln und ein kleines Häuschen. Die Spielgeräte und das Koloniehaus im Miniformat erinnern an die Zeit, als das Gebiet vor über 200 Jahren von sogenannten Kolonisten besiedelt wurde. Die Fläche wurde damals als Ackerland genutzt. Das letzte historische Koloniehaus an der Drontheimer Straße wurde in einer Nacht- und Nebelaktion zerstört, so dass es 1985 abgerissen werden musste. Besetzer wollten das damals verhindern und ein Künstlerhaus daraus machen. Das Quartiersmanagement lässt derzeit den Park umbauen.
Das gesamte Areal wird nach Plänen des Büros Lechner Landschaftsarchitekten neu gestaltet. Insgesamt gibt der Bezirk für den Umbau der Grün- und Spielanlage 448 000 Euro aus. Zum Projektstart war noch eine Summe von 350 000 Euro genannt worden. Im vergangenen Jahr wurde bereits der Abschnitt nördlich des Weges neu gemacht und mit Fitnessgeräten und Liegestühlen gestaltet. Die Bank rund um die alte Kastanie wurde abgebaut, damit die Trinker sich hier nicht mehr treffen. Jetzt wird der Weg verbreitert, damit sich Fußgänger und Radfahrer nicht in die Quere kommen.
Zwischen dem Spielplatz für größere Kinder und dem neuen Kleinkinderspielplatz entsteht ein Ballspielfeld. Kiezläufer Gerd Minor hofft auch, dass der neue Platz zukünftig von den Bürgern so gut genutzt wird, dass sich die Drogendealer hier nicht mehr wohlfühlen. Die Büsche am Eingang Koloniestraße wurden bereits entfernt, damit die Kriminellen keine Verstecke mehr haben. Um die Sicherheit zu erhöhen, wurden vor ein paar Jahren bereits fünf Straßenlaternen aufgestellt.
Die vergammelte Grünfläche hinter den Wohnhäusern nördlich des Weges an der Koloniestraße wird ebenfalls neu gestaltet. Hier war als Highlight des neuen Parks ein großer Generationengarten geplant. Wegen fehlender Interessenten stand das Projekt zuletzt auf der Kippe. Jetzt wird es doch eine "abgespeckte Variante" geben, wie Landschaftsarchitektin Regine Lechner sagt. Entlang des neuen Weges werden vier Hochbeete gebaut, die Anwohner beackern können. Damit Hunde nicht ins neue Gemüsebeet machen, kommt ein kleiner Zaun herum.
Kiezläuferin Anne Klein hofft auch, dass die Anwohner die neue Grünfläche nicht mehr als Sperrmüllplatz benutzen. Die Müllproblematik ist besonders gravierend im Kiez, sagt auch Quartiersmanagerin Katja Niggemeier. Gerade erst stand ein Sofa vor ihrem Bürofenster in der Koloniestraße. "Die Leute stellen alles auf die Straße, vom Kühlschrank über Fernseher bis zur ganzen Wohnungseinrichtung", so Anne Klein.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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