Wasserbecken im Schillerpark erfüllt nicht die Auflagen

Die Schillerparkplansche, hier ein Foto von 2012, ist auch zwei Jahre nach Eröffnung nicht vom Gesundheitsamt zum  Betrieb freigegeben. | Foto: Dirk Jericho
  • Die Schillerparkplansche, hier ein Foto von 2012, ist auch zwei Jahre nach Eröffnung nicht vom Gesundheitsamt zum Betrieb freigegeben.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Wedding. Die vor zwei Jahren eröffnete Plansche im Schillerpark hat noch immer keine Betriebserlaubnis. Grund ist der Streit darüber, welche Richtlinie angewendet werden soll.

Ab 10. Juni sollen die Planschen im Bezirk laufen. Doch der "Betrieb der Plansche Schillerpark kann sich durch eine ausstehende Endabnahme durch das bezirkliche Gesundheitsamt noch verzögern", teilte Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) mit. Hinter diesem Satz verbirgt sich ein seit Eröffnung 2011 hinziehender Genehmigungsstreit zwischen dem Grünflächenamt und dem Gesundheitsamt. Es geht darum, welche Richtlinie anzuwenden ist. Die Plansche im Schillerpark wurde mit Fördergeldern für 260 000 Euro neugebaut. Sie hat jetzt ein automatisches Chlorungssystem mit Umwälzpumpen und ist damit fast ein komplettes Schwimmbad. Aber eben nur fast.

Das Gesundheitsamt genehmigt den Betrieb nur, wenn die strengen Parameter erfüllt werden, die auch für ein Schwimmbad gelten. Die erfüllt aber das runde Planschbecken nicht. Das Grünflächenamt ist der Meinung, dass man durchaus auch eine etwas weniger strenge Richtlinie anwenden kann.

Öffentlich sagen will von den Fachleuten niemand etwas zu dem schwelenden Konflikt. Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) verweist beim Planschenstreit auf das Gesundheitsamt. Der für Gesundheit zuständige Bürgermeister Christian Hanke (SPD) lässt lediglich nach etlichen Tagen von seiner Pressestelle ausrichten, dass die Freigabe der Plansche Schillerpark vom Gesundheitsamt erst erfolgen könne, wenn die entsprechenden Richtwerte laut EU Badegewässerrichtlinie eingehalten werden. "Dies ist derzeit, auch nach erfolgter Renovierung, nicht der Fall", so seine Sprecherin.

Seit Eröffnung läuft das Becken lediglich im vorläufigen Probebetrieb. Ein Messingenieur nimmt jeden Tag Proben und lässt immer wieder Wasser raus und rein, um die Werte zu halten. Ein erhöhter Aufwand, der so nie geplant war, heißt es im Amt.

Alle betonen, dass die Sicherheit der planschenden Kinder natürlich oberste Priorität habe. So auch Janina Körper von der SPD-Fraktion der BVV. Die Ämter müssten sich zusammensetzen und eine Lösung finden, damit die Plansche "ab dem wetterbedingt frühesten Zeitpunkt betrieben werden kann", wie es auch in einem Beschluss des BVV-Grünflächenausschusses heißt, in dem Körper mitarbeitet. "Wenn dafür Umbaumaßnahmen notwendig sind, dann ist das eben so", sagt Körper. Dass die Plansche wegen des Genehmigungshickhacks gänzlich ausbleibt, ist kaum zu befürchten. Wenn das Becken nicht genutzt wird, muss der Bezirk alle Fördergelder zurückzahlen, die er für den Planschebau vom Bund bekommen hat, nachdem die UNESCO die Schillerpark-Siedlung zum Weltkulturerbe erklärt hatte.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 302× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 602× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 583× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.004× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.