Zur Berlinale wird die 17 Meter hohe Feierhalle zum Kunstquartier
Das Krematorium ist neben dem Liquidrom, dem Hamburger Bahnhof oder der kanadischen Botschaft einer von insgesam sieben abgefahrenen Veranstaltungsorte für das Forum Expanded, bei dem insgesamt 42 Europa- und Weltpremieren präsentiert werden. Unter dem Titel "silent green kulturquartier" werden in der imposanten Totenhalle insgesamt acht Videoinstallationen gezeigt. "Ein ruhiger Raum, der die Wahrnehmung fokussiert und zu Projektionen im doppelten Sinne einlädt", heißt es in der Beschreibung der Gruppenausstellung. Das Berlinale-Special ist der Auftakt für die zukünftige Nutzung des Krematoriums. Die Firma Kulturpark Wedding hat das Baudenkmal zwischen Gerichts- und Plantagenstraße vom Liegenschaftsfonds gekauft und will das Gebäudeensemble zum exklusiven Kunstort machen. Geschäftsführer Jörg Heitmann hat viel vor mit der außergewöhnlichen Immobilie. Der Filmemacher ist auch Vorsitzender des Aufsichtsrates vom Verein Arsenal - Institut für Film und Videokunst. Nach der Berlinale werden sich die Tore ersteinmal wieder schließen. Bis 2014 will Immobilienentwickler Heitmann das Krematorium sanieren. Heizung, Elektrik, Wasser - alles muss für die neuen Nutzer eingebaut werden. Die Kulturpark GmbH investiert über eine Million Euro in das Krematorium. Die Seitenflügel mit über 700 Quadratmetern Fläche, in denen bis letztes Jahr die Kolumbarien mit rund 700 Urnen untergebracht waren, sollen zu Kreativbüros ausgebaut werden. Heitmann denkt da an Casting- oder Modelagenturen sowie Kulturmanager. Die 500 Quadratmeter große und 17 Meter hohe Feierhalle will Heitmann als abgefahrene Veranstaltungslocation für Ausstellungen oder Konzerte nutzen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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