Das MIX-Mobil kommt: Bezirk legt Interventionsprojekt am Leopoldplatz neu auf
Wedding. Seit 1. Januar gibt es das neue, sogenannte gemeinwesenorientierte Konflikt- und Platzmanagement am Leopoldplatz.
Nachdem ein ähnliches Projekt des Vereins „Gangway“ am Leopoldplatz ausgelaufen ist und nach wie vor Bedarf besteht, den Platz als „Platz für Alle“ zu stabilisieren, konnte nun der Bezirk mit eigenen Mitteln das Nachfolgeprojekt „Mobile Intervention Fixpunkt im Bezirk Mitte“ (MIX) auflegen. Mitte ist schuldenfrei und hat für soziale Programme 100 000 Euro in den Doppelhaushalt 2016/2017 eingestellt.
Wie schon bei Gangway will Fixpunkt, ein Verein der ambulanten Drogenhilfe, Konflikte zwischen Anwohnern, Gewerbetreibenden und den Problemgruppen der Alkoholiker, Drogenabhängigen und Obdachlosen, die den Leopoldplatz und andere Plätze in Mitte als Wohn- und -Schlafzimmer nutzen, entschärfen. Erfahrungen dieser Art konnte Fixpunkt bereits mit seinem Projekt „Mobil – aktivierend – Fixpunkt“ (MAX) im Kleinen Tiergarten sammeln.
Dabei wird die „Szene“ nicht verdrängt, ganz im Gegenteil, für eine gewaltfreie und respektvolle Koexistenz soll sie in die Arbeit von Fixpunkt einbezogen werden. „Probleme und Konflikte sollen frühzeitig erkannt und Lösungen gefunden werden“, sagt Astrid Leicht von Fixpunkt. Das heißt, den Betroffenen aus den Randgruppen wird zum Beispiel eine „Toiletten-Hausordnung“ erläutert. Bei Spritzenfunden im Gebüsch werden die Spritzen fachkundig entsorgt.
In seiner Arbeit stimmt sich der Verein Fixpunkt mit dem bezirklichen Präventionsrat eng ab. In ihm sind Anwohner, Gewerbetreibende, Kirchengemeinden, soziale Initiativen, Polizei, Bezirkspolitik und Bezirksverwaltung vertreten.
Was geschieht konkret? Das Fixpunkt-Team, drei studierte Sozialarbeiter in Teilzeit und ein bis zwei Praktikanten oder Freiwillige, sind dienstags und donnerstags, 12-15 Uhr, am Leopoldplatz, entweder mit ihrem MIX-Mobil, das auch andere soziale Dienste für ihre Sprechstunden nutzen können, oder als Streetworker. Sie beobachten und analysieren die Situation und fungieren als Anlaufstelle für die „Szene“ wie für Anwohner; www.fixpunkt.org. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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