Denkmal für Drogentote? Runder Tisch Leopoldplatz diskutiert über einen Gedenkort

Wedding. Auf der kommenden Sitzung des Runden Tisches Leopoldplatz (RTL) am 6. September wird wieder über die Idee diskutiert, einen Gedenkort für die auf dem Leopoldplatz verstorbenen Trinker und Junkies zu errichten.

Die Idee ist schon zwei Jahre alt, doch jetzt kommt sie wieder auf die Agenda. Am 6. September wollen Anwohner, Behördenvertreter und Gewerbetreibende, die sich beim Runden Tisch Leopoldplatz engagieren, erneut über das Thema Gedenkort „Szene“ diskutieren. Mit Szene sind die Alkoholiker und Drogensüchtigen gemeint, die auf dem Leopoldplatz abhängen. Detlef Schmechel vom bezirklichen Präventionsrat will sich nicht weiter dazu äußern, weil alles noch nicht spruchreif sei. Und auch Franziska Becker vom Runden Tisch Leopoldplatz, die das Platzmanagement auf dem Leo entwickelt hat, möchte derzeit nichts zu dem Thema sagen. Sie war es jedoch, die auf der letzten RTL-Sitzung laut Protokoll über den Gedenkort „Szene“ diskutieren wollte.

Trinker machten Vorschläge

Die Idee dazu, ein Denkmal für die Leo-Toten zu schaffen, stammt von den Trinkern selbst. Die Leute, für die vor ein paar Jahren extra ein Aufenthaltsbereich an der Schulstraße/Ecke Turiner Straße gebaut wurde, wollten einen Ort, an dem sie ihrer verstorbenen Kumpels gedenken können. Wie Axel Illesch, der sich fünf Jahre als Streetworker vom Träger gangway um die Leopoldplatz-„Szene“ gekümmert hat, sagt, sterben etwa 15 Leute vom Leo jährlich an den Folgen von Alkoholismus oder Drogenmissbrauch. Wann sie beerdigt werden, wissen die Trinkkumpel meistens nie, weil die Angehörigen nicht wollen, dass sie am Grab stehen. Gemeinsam mit den Abhängigen wurde deshalb 2014 über einen Gedenkort nachgedacht. Ein befreundeter Künstler von Axel Illesch hatte sogar schon mit den Alkoholikern Entwürfe für ein Denkmal diskutiert. Gescheitert ist die Idee damals, weil man sich mit dem Bezirk oder der Nazarethkirchgemeinde, der der vordere Leopoldplatz gehört, nicht auf einen Aufstellort einigen konnte. Der Künstler Hajo Blank hatte zum Beispiel eine Stele entworfen, auf der man die Spitznamen der Verstorbenen eingravieren könnte. Eine andere Idee war ein Regal, in das man Utensilien der Toten wie zum Beispiel ein Tabakpäckchen legt. Beim RTL wurde gesagt, dass eine Gedenktafel etwa 1500 Euro kosten würde. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 44× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.