Es geht um die Zukunft der Erde: Deutsche Aktionstage für Nachhaltigkeit vom 30. Mai bis 5. Juni
Nachhaltigkeit bedeutet, so zu leben, dass auch kommende Generationen noch eine wirtliche Welt vorfinden. Bei den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit vom 30. Mai bis zum 5. Juni gibt es zahlreiche Projekte, die sich mit dem Thema beschäftigen. Sie sollen zeigen: Die Zukunft der Erde ist vielen Menschen wichtig.
„In großen Städten wie Berlin stellt sich aktuell die Frage: Was ist eine zukunftsfähige Stadt?“, sagt Katja Tamchina vom Rat für Nachhaltige Entwicklung, dessen Experten die Bundesregierung beraten. In der Stadtplanung werde deshalb die Zukunft immer mitgedacht. Wie auf Dauer bezahlbarer Wohnraum gesichert werden kann, wie gebaut werden muss, um Energie zu sparen, wie gute Bildung gewährleistet und Armutsrisiken beseitigt werden können – das alles sind Facetten der Nachhaltigkeit.
Auch international spielt das Thema eine große Rolle. 2015 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (UN) die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beschlossen. Darin verpflichten sich die Länder, 17 Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen. Sie wollen Armut und Hunger beseitigen, die Schere zwischen Arm und Reich verringern, eine klimafreundliche Lebensweise, Demokratie und internationale Zusammenarbeit umsetzen. Das alles bis 2030. Doch wie ist das zu schaffen?
„Damit das gelingt, muss auch die Bevölkerung eingebunden werden“, sagt Katja Tamchina. Deshalb organisiert der Rat für Nachhaltige Entwicklung auch 2018 die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit. In einer zentralen Datenbank werden alle Aktionen erfasst. Seit 2014 sind es jährlich mehr Projekte geworden. Vereine, Stiftungen, Schulen, Unternehmen und Einzelpersonen – jeder kann mitmachen.
Malzwiese und Handyrecycling
Bereits eingetragen hat sich die Schöneberger Malzfabrik. Dort findet das Nachhaltigkeitsfestival Malzwiese statt. Vom 2. bis 3. Juni gibt es Gesprächsrunden, Konzerte, Stände mit regionalen Produkten und Workshops.
Und auch in Pankow ist was los: Dort sammelt der Naturschutzbund am 31. Mai alte Handys, Tablets und Smartphones. Er erhält für die Abgabe eine Spende von Telefonica Deutschland zur Renaturierung der Havel. Ebenfalls eine Idee: Die Gruppe "PLASA – Platz für solidarisches und alternatives Schaffen" veranstaltet in Lichtenberg im Jugendclub Linse am 3. Juni einen Kleidertauschmarkt. "Im vorigen Jahr haben etwa 130 Menschen teilgenommen und wir konnten 20 volle Säcke mit Kleidung an Bedürftige weitergegeben", sagt Svenja Hisge, eine Organisatorin. Im Rahmenprogramm des Tauschmarktes gibt es Musik, Speisen und einen Do-it-yourself-Stand.
Seit 2015 finden die Aktionstage im Rahmen der Europäischen Nachhaltigkeitswoche statt. Wer also in Berlin eine Aktion anmeldet, nimmt automatisch an der europaweiten Aktionswoche teil und zeigt auch im größeren Kontext: Den Bürgern der EU liegt das Thema am Herzen. Für Nachhaltigkeit kann jeder etwas tun, das ist die Idee hinter den Aktionstagen.
Das ganze Jahr über
Sie sollen Impulse geben, auch den Rest des Jahres bewusster zu leben. Dass das notwendig ist, verdeutlicht ein Beispiel aus der Klimaforschung: Zwar führte China 2016 laut Spiegel Online die Liste der weltweit größten Verursacher für Treibhausgase mit 10,2 Gigatonnen an, während Deutschland 0,8 Gigatonnen verursachte. Pro Kopf aber war jeder Deutsche mit 9,8 Tonnen CO₂ für deutlich mehr Emissionen verantwortlich als ein Chinese mit 7,2 Tonnen.
Ein Grund dafür, das zeigt der World Wide Fund For Nature (WWF) in einer Studie auf, ist die deutsche Ernährungsweise mit zu viel Fleisch, zu vielen importierten Lebensmitteln und zu vielen unnötigen Abfällen. „Im Alltag kann man durch gezielte Konsumentscheidungen mehr Nachhaltigkeit erreichen: Wenn ein Apfel im Winter aus Neuseeland kommt, kann ich davon ausgehen, dass er viele Emissionen auf seinem Weg verursacht hat. Am besten sollte man saisonal und regional kaufen“, sagt Katja Tamchina.
<div class="docTextServiceText">Alle Informationen zu den Aktionstagen Nachhaltigkeit gibt es auf <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.tatenfuermorgen.de">www.tatenfuermorgen.de</a>. Auf <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.nachhaltiger-warenkorb.de">www.nachhaltiger-warenkorb.de</a> finden Verbraucher Informationen zum nachhaltigen Konsum.</div>
Autor:Josephine Macfoy aus Schöneberg |
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