Spritzen unter Aufsicht
Neuer Drogenkonsumraum öffnet im Herbst

Blick in die Birkenstube: An Metalltischen können sich die Abhängigen unter Aufsicht spritzen.   | Foto: Christian Hennis
  • Blick in die Birkenstube: An Metalltischen können sich die Abhängigen unter Aufsicht spritzen.
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Mitte bekommt mit der „Mühlenstube“ einen zweiten Drogenkonsumraum. Der soll im Herbst in der Müllerstraße eröffnen. Dort können sich schwer Abhängige unter Aufsicht Drogen spritzen.

Die Birkenstube in der Moabiter Birkenstraße ist Berlins ältester Druckraum. Seit 2004 können sich dort Abhängige unter Aufsicht den Schuss setzen. Krankenpflegekräfte und Sozialarbeiter geben sterile Nadeln und Desinfektionsmittel aus und beraten in der Kontakt- und Anlaufstelle, wie die Birkenstube offiziell heißt. Mit dem Angebot will der Senat vermeiden, dass sich die schwer Abhängigen versehentlich den goldenen Schuss setzen, an keimigen Spritzbestecken infizieren oder sich in der Öffentlichkeit spritzen.

Träger informiert über das Konzept
am 23. August

Mit der Mühlenstube soll Mitte nun einen zweiten Drogenkonsumraum mit 15 Plätzen bekommen. Der wird im Herbst an der Müllerstraße 120 eröffnen. Nach einer Immobilie hatte das Bezirksamt lange gesucht, denn der „Bedarf einer weiteren Kontaktstelle ist im Bezirk unbestreitbar vorhanden“, sagt Sozialstadtrat Ephraim Gothe (SPD). So registriert die Birkenstube täglich über 80 „Konsumvorgänge“. Tendenz steigend.

Beide Konsumräume werden in 2022 mit rund 1,4 Millionen Euro subventioniert. Für die "Birkenstube" beliefen sich Ausgaben 2020 auf rund 800 000 Euro, finanziert von der Senatsgesundheitsverwaltung. Im Vorjahr zählte der Bezirk 36 Drogentote, davon hatten 25 ihren Wohnsitz in Mitte.

Träger der neuen Mühlenstube ist die Vista gGmbH, die auch die Birkenstube betreibt. Über das Konzept wird am 23. August im Paul-Gerhardt-Stift an der Müllerstraße 56 informiert. Beginn ist um 18 Uhr.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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