Heim in schwieriger Zeit
Ronald McDonald Haus betreut Eltern und Geschwister schwer kranker Kinder

Sind eng verbunden mit dem Ronald McDonald Haus (von links): Iva Mentov mit dem Geschwisterkind Julia, die Leiterin der Einrichtung  Cindy Gill mit Georgi sowie David und Pia Weis mit Töchterchen Gia.  | Foto: Raabe
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  • Sind eng verbunden mit dem Ronald McDonald Haus (von links): Iva Mentov mit dem Geschwisterkind Julia, die Leiterin der Einrichtung Cindy Gill mit Georgi sowie David und Pia Weis mit Töchterchen Gia.
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Seit mittlerweile 20 Jahren gibt es das Ronald McDonald Haus der McDonald's Kinderhilfe Stiftung in Wedding. Es wurde auf Initiative des Deutschen Herzzentrums Berlin und des Charité Campus Virchow-Klinikums erbaut.

Jahr für Jahr werden in den beiden Kliniken schwer kranke Kinder aus ganz Deutschland und sogar aus aller Welt behandelt. Damit die Eltern immer in der Nähe der kleinen Patienten sein können, stehen fußläufig zum Campus 33 Apartments im Ronald McDonald Haus bereit. Solange die Behandlung andauert, finden die Familien dort ein Zuhause auf Zeit.

„Für die Familien ist das eine unglaubliche Entlastung, denn natürlich möchten sie ihrem Kind immer zur Seite stehen. Es geht in unserem Elternhaus aber nicht nur um ein Dach über dem Kopf, sondern vor allem auch um die Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung. Alle sitzen im gleichen Boot und haben die gleichen Sorgen – das verbindet ungemein“, erklärt Cindy Gill, die Leiterin der Einrichtung, die hier auch schon Familien aus Südamerika oder Nepal begrüßte.

Besonders beliebt bei den Kindern, die teilweise auch ambulant behandelt werden, und deren Geschwistern ist der Garten hinter dem Haus, der zum ausgelassenen Spielen mit den anderen Kids einlädt. Ein Paradies auch für Georgi. Der Fünfjährige ist an Leukämie erkrankt und wohnt hier schon seit fast zweieinhalb Jahren. Seine Mutter Iva Mentov hofft, dass sie zum Jahresende wieder in die Heimat Bulgarien zurückreisen können. „Eine lange Zeit des Wartens und Bangens hätte dann ein Ende", erklärt Cindy Gill, die tagtäglich mit ihrem Team die Sorgen und Freuden, Ängste und Hoffnungen, aber auch manchmal die Trauer mit den Eltern teilt.

So auch im Fall von Gia. Die Zweijährige aus Nürnberg wohnt hier mit ihren Eltern, Pia und David Weis, sowie der älteren Schwester Stella seit mittlerweile vier Monaten und wird aufgrund eines angeborenen Herzfehlers und einer schweren Lebererkrankung in der Charité behandelt. „Unsere Einrichtung steht für die Familien zeitlich völlig unbegrenzt zur Verfügung, da vorab nie genau klar ist, wie lange die Kinder in Berlin ärztlich versorgt werden müssen", betont die Leiterin der Einrichtung.

Die Übernachtungskosten werden dabei in der Regel komplett von der Krankenkasse übernommen. Für ausländische Gäste kämen individuelle Finanzierungsmöglichkeiten in Betracht, beispielsweise auch mal durch die jeweiligen Botschaften sowie diverse Stiftungen. Ein Finanzierungsmodell, das ohne zusätzliche Spenden nicht aufgehen würde, sagt Gill. „Deshalb sind wir dankbar für jede Unterstützung und helfende Hand“, erläutert sie weiter.

Normalerweise versorgen sich die Familien hier selbst, aber dienstags und donnerstags ist immer Verwöhntag. Eine schöne Tradition, denn dann kümmern sich externe Teams um die Familien. So bereiteten die Mitarbeiter der IT-Firma commehr GmbH aus Wilmersdorf am 5. Juli mit viel Hingabe ein köstliches Drei-Gänge-Menü zu, das dann in den Abendstunden zu einem kleinen Erlebnis für die Bewohner des Ronald McDonald Hauses wurde und sie ihre Sorgen für einen ganz kleinen Moment vergessen ließ.

Ronald McDonald Haus Berlin-Wedding, Seestraße 28, 13353 Berlin. Weitere Informationen unter Telefon 453 07 60 und auf www.mcdonalds-kinderhilfe.org

Sind eng verbunden mit dem Ronald McDonald Haus (von links): Iva Mentov mit dem Geschwisterkind Julia, die Leiterin der Einrichtung  Cindy Gill mit Georgi sowie David und Pia Weis mit Töchterchen Gia.  | Foto: Raabe
Donnerstags ist Verwöhntag. Dr. Timo Glaser, Geschäftsführer der Berliner IT-Firma commehr GmbH (Dritter von rechts) und sein Team kochten am 5. Juli für die Bewohner des Ronald McDonald Hauses.  | Foto: Raabe
Autor:

Pamela Raabe aus Charlottenburg

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