Kiezhausmeister und Infopoints
Senat gibt Mittel für "Leo" frei

Nach dem Berliner Sicherheitsgipfel 2023 wurde auch dem Leopoldplatz viel Geld versprochen. Nun ist das Geld da – und fließt in erste Maßnahmen.

Der Senat hat die auf dem Sicherheitsgipfel beschlossenen Finanzmittel für 2024 frei gegeben. Das teilte Bürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) mit. Man beginne nun mit der „schrittweisen Umsetzung“ der geplanten Maßnahmen für den Leopoldplatz. Dazu gehören mobile Sozialarbeit, betreute Toiletten, Bauwagen als Infopoints und Kiezhausmeister. „Leider sind wir bedingt durch das komplizierte Abrufverfahren auf Landesebene für die zugesicherten Finanzmittel aus dem Sicherheitsgipfel noch nicht so weit in der Umsetzung, wie wir sein könnten“, sagte Remlinger. „Aber dennoch ist ein neuer Aufbruchsgeist schon spürbar.“ Mit dem Café Leo und seinen Aktivitäten, dem Safe-Hub-Sportplatz und dem neuen Maxplatz habe der Kiez bereits „viele neue positive Impulse“ erhalten. Geplant sind nun zwei zusätzliche Sozialarbeiter mit Anlaufpunkt in einem früheren Ladenlokal in der Müllerstraße 146. Dazu soll auf dem Leo eine neue Toilette nur für die Drogenabhängigen gebaut werden. Die wird dann ebenso wie die öffentliche Toilette von Fixpunkt-Mitarbeitern betreut, die in einem Bauwagen (Infopoint) sitzen und die Schlüssel ausgeben. Kiezhausmeister kontrollieren künftig den Platz und übernehmen Reparatur- und Reinigungsarbeiten.

Die Rathauschefin hat aber noch eine frohe Nachricht: „Mit der Eigentümerin des Karstadt-Gebäudes konnten wir vereinbaren, dass wir das Erdgeschoss für eine kulturelle Nutzung bis Ende 2025 bespielen dürfen.“ Nach der Signa-Pleite ist die Versicherungskammer Bayern als Eigentümerin des leer stehenden Kaufhauses also offenbar bereit, in der Immobilie eine Zwischennutzung zu erlauben. Im Erdgeschoss könnten nach den Vorstellungen des Bezirks unter dem Motto „Ein Haus für alle“ Workshops, Performances, Kunst-, Film- und Theaterveranstaltungen stattfinden. Außerdem plant das Bezirksamt, im Untergeschoss des Kaufhauses einen „Raum der Hilfe“ einzurichten, als Anlaufstelle und Rückzugsort für die Suchtkranken des Leopoldplatzes.

Der Senat hat mehr als 31 Millionen Euro für 2024 und 2025 in seinem gesamtstädtischen Sicherheitspaket eingeplant, darunter für den Görlitzer Park in Kreuzberg und den Leopoldplatz in Wedding. Drei Viertel davon sollen für soziale Maßnahmen und bauliche Kriminalitätsprävention ausgegeben werden: etwa für aufsuchende Sozialarbeit für Suchtkranke, für Parkläufer und für Drogenkonsum-Mobile oder Drogenkonsumräume. Der Leopoldplatz hat in diesem Jahr 1,2 Millionen Euro für solche Maßnahmen bekommen. Wie viel Geld in 2025 fließt, ist noch offen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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