"SprInt" droht das Aus
Senat kürzt Sprach-Förderprojekt erneut das Geld

Wieder muss sich Herbert Weber um sein "SprInt"-Projekt sorgen. Der Senat kürzt erneut das Geld.  | Foto:  Ulrike Kiefert
  • Wieder muss sich Herbert Weber um sein "SprInt"-Projekt sorgen. Der Senat kürzt erneut das Geld.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Bereits 2022 wurden „SprInt“ 50 000 Euro gestrichen. Jetzt soll die soziale Einrichtung im Soldiner Brennpunkt-Kiez erneut weniger Geld bekommen.

Die gemeinnützige „SprInt“ GmbH im Medienhof Wedding soll laut dem gerade veröffentlichen Berliner Haushaltsentwurf in den nächsten zwei Jahren 100 000 Euro weniger erhalten als bisher. „Damit steht unsere Arbeit vor dem Aus“, befürchtet Geschäftsführer Herbert Weber. „Unsere Kosten sind im letzten Jahr enorm gestiegen, gleichzeitige Kürzungen in diesem Ausmaß können wir nicht durch Spenden ausgleichen.“

Dabei sieht Weber gerade nach den Corona-Schulausfällen, dem Zuzug vieler ukrainischer Kinder und der desolaten Lage an vielen Schulen einen hohen Bedarf an Förderung bildungsbenachteiligter Kinder. „Wir fördern im Jahr über 700 Schülerinnen und Schüler im Wedding individuell in der Sprache Deutsch und im Fach. Die Kinder kommen zu uns, weil sie unsere Unterstützung brauchen. Im letzten Jahr hatten wir über 6000 Besuche.“

Herbert Weber gründete das "SprInt"-Projekt 2005 im Soldiner Kiez. Dort, an der Prinzenstraße, bekommen Kinder und Jugendliche kostenlos Nachhilfe, Berufsberatung und Hilfe bei ihrem Weg in Ausbildung und Karriere. Die meisten von ihnen haben Migrationshintergrund, sprechen nur mäßig Deutsch, haben zum Lernen oft zu wenig Platz daheim, keinen Laptop und keine E-Mail-Adresse. Herbert Weber und sein Team machen aber nicht nur gratis Angebote außerhalb der Schule. "SprInt" schickt auch regelmäßig 50 Lehramtsstudenten in acht Partnerschulen. Der ehemalige Deutsch- und Geschichtslehrer Weber arbeitet selbst 26 Stunden in der Woche. Doch wie viele Angebote dieser Art steht das "SprInt"-Projekt finanziell auf wackeligen Beinen. Schon im vorigen Jahr strich ihm der Senat 50 000 Euro.

Was Herbert Weber bereits damals scharf kritisierte. Denn "SprInt" erziele mit relativ geringen Mitteln eine große Wirkung. „Viele Noten verbessern sich durch unsere Unterstützung und Abschlüsse werden erst möglich.“ Trotzdem nun diese Kürzung, die sich Weber nicht erklären kann. „Vielleicht sind die vielen Forderungen der Politik nach besseren Bildungschancen doch nur Lippenbekenntnisse.“

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.