Vor Einbrüchen kann man sich schützen

Andreas Ehlert, technischer Fachberater der Polizei, und Wulf Dornblut vom Abschnitt 35 zeigen, wie man Türen und Fenster sichern kann. | Foto: Dirk Jericho
  • Andreas Ehlert, technischer Fachberater der Polizei, und Wulf Dornblut vom Abschnitt 35 zeigen, wie man Türen und Fenster sichern kann.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Wedding. Die Polizei hat kürzlich bei einer Präventionsaktion auf dem Leopoldplatz zum Thema Wohnungseinbruch Bürger beraten. Die Tür aufgebrochen, die Wohnung durchwühlt, Wertsachen gestohlen oder unwiderbringliche Schätze wie Urlaubs- und Kinderfotos auf Festplatten mitgenommen - Wohnungseinbrüche sind für die Betroffenen eine schlimme Sache.

Zum materiellen Schaden kommt die psychische Belastung. Jeder Fünfte zieht aus, weil er Angst in seiner alten Wohnung hat, wie Wulf Dornblut vom Abschnitt 35 sagt. Die Polizei will die Bevölkerung für dieses Thema sensibilisieren. Die meisten Leute machen sich erst Gedanken, wenn etwas passiert ist.

Auch wenn die Fälle 2013 im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent zurückgegangen sind, ist die Zahl der erfassten Straftaten mit 11 566 Einbrüchen in Wohnungen und Einfamilienhäusern doppelt so hoch wie noch vor zehn Jahren. Knapp über sieben Prozent der Fälle kann die Polizei aufklären. Die Polizei spricht von "reisenden Tätergruppen", die oft monatelang auf Beutezug sind. Besonders gefährdet sind die Innenstadtbereiche und Einfamilienhaussiedlungen am Stadtrand. Die meisten Wohnungseinbrüche gibt es im Citybezirk Mitte.

Ob angekippte Fenster und Terrassentüren oder schlecht gesicherte Türen - die Mieter und Hausbesitzer machen es den Banden oft zu leicht. Abschließbare Fenstergriffe helfen schon viel. Bei den Türen sind das Türblatt, die Band- und die Schlossseite die Schwachstellen, die man sichern kann, wie Andreas Ehlert von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle am Platz der Luftbrücke 5 sagt. Er und seine acht Kollegen beraten kostenlos und empfehlen zertifizierte Fachfirmen für Sicherheitstechnik. Die Kriminalpolizisten kommen auch in die Wohnung oder ins Haus und planen individuelle Sicherungslösungen. Sogenannte Hintergreifhaken zum Beispiel halten das Türblatt, wenn Einbrecher die Bänder rausschlagen. Die Tür sollte mit Stangen- oder Querschloss gesichert werden. Gegen das "Riegelziehen" an Altbautüren hilft schon, die Riegel im Türflügel mit Schrauben zu arretieren. Das kostet fast nichts und verhindert wirksam, dass jemand von außen die Verankerung öffnen kann.

"Die Investitionen lohnen sich auf jeden Fall", sagt Wulf Dornblut. Besonders wichtig im Kampf gegen steigende Einbrüche ist das Verhalten der Nachbarn. Wenn ihnen irgendetwas komisch vorkommt, jemand Unbekanntes auf dem Balkon oder im Treppenhaus steht, "sollte man 110 wählen, damit wir mal nachschauen können", so Dornblut. "Lieber einmal zu viel als zu wenig", sagt der Präventionsbeauftragte vom Abschnitt 35. In den Kiezen, in denen die Polizei schon mit Vor-Ort-Beratungen und Infoständen zum Thema Einbruchs- und Diebstahlsschutz informiert hat, scheint es besser zu werden. "Wir bekommen mehr Anrufe und erwischen auch mehr Einbrecher", so Wulf Dornblut.

Die Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle am Platz der Luftbrücke 5 ist Montag 10-18 Uhr sowie Dienstag bis Donnerstag 8-15 Uhr geöffnet. Die Beratungen sind kostenfrei. Man kann auch Vor-Ort-Termine mit Experten der Kripo unter 46 64 97 99 99 oder E-Mail einbruchschutz@polizei.berlin.de vereinbaren.
Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 145× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 471× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 434× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 869× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.