Draußen ist jetzt drinnen
Außenbecken im Kombibad Seestraße durch Traglufthalle jetzt ganzjährig nutzbar

Die BBB-Vorstände Annette Siering und Johannes Kleinsorg mit Staatssekretär Aleksander Dzembritzki (rechts) in der neuen Traglufthalle an der Seestraße. | Foto: Elke A. Jung-Wolff
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In Badehose ins Freibad oder Beachvolleyball spielen im winterlichen Sportpark – im Citybezirk geht das. Dank modernster Traglufthallen sind die Außenanlagen im Kombibad Seestraße und auf dem Gelände von Beach Mitte am Nordbahnhof auch im Winter nutzbar.

Über den beiden 50-Meter-Becken erhebt sich langsam ein riesiges weißes Zelt. Maschinen blasen heiße Stützluft in die vierlagige Folienkonstruktion. Nach eineinhalb Stunden steht die größte Schwimmbad-Traglufthalle Deutschlands, wie die Berliner Bäderbetriebe (betonen. Nachdem in den vergangenen Wochen insgesamt 131 Anker in den Boden getrieben wurden, an denen das Seilnetz hängt, wurde jetzt Richtfest gefeiert für die Traglufthalle an der Seestraße. Jetzt werden noch die technischen Anlagen wie Licht oder eine Brandmeldeanlage installiert.

Am 8. Dezember soll die 60mal 68 Meter große Traglufthalle mit einem Kinderfest eröffnet werden. „Sie ist ein zentrales Projekt für die Sanierung und Modernisierung der Berliner Bäder“, sagt BBB-Chef Johannes Kleinsorg. Denn die Weddinger Außenbecken werden ganzjährig nutzbar gemacht, um Ersatzflächen für den Schul- und Vereinsschwimmsport zu schaffen. Grund ist die Schließung des Paracelsus-Bads in Reinickendorf und des Stadtbads Tiergarten. Die Hallen werden in den kommenden Jahren saniert. Die Bäderbetriebe investieren 2,2 Millionen Euro für Deutschlands größte Schwimmbad-Traglufthalle. Das Abgeordnetenhaus hatte höhere Zuschüsse aus dem Landeshaushalt bewilligt. Die Traglufthalle mieten die Bäderbetriebe von der Firma Paranet Deutschland. Sie übernimmt auch Auf- und Abbau sowie die Wartung. Paranet Deutschland hat bereits mehrere Traglufthallen über Schwimmbecken errichtet, zum Beispiel in Darmstadt und Neumünster. Das Berliner Folienzelt ist aber Deutschlands größte Schwimmbad-Traglufthalle, wie BBB-Sprecher Matthias Oloew sagt.

Durch die Überdachung der beiden 50-Meter-Becken schaffen die Bäderbetriebe sogar zusätzliche Fläche. Draußen sind nun auch im Winter 2072 Quadratmeter Wasserfläche nutzbar. Zum Vergleich: Die Bäder Tiergarten und Paracelsus-Bad verfügen über knapp 1500 Quadratmeter. Die Halle wird in den kommenden drei Jahren jeweils zum Ende der Freibadsaison auf- und im Frühjahr für die Sommersaison abgebaut. „Sind die baulichen Vorbereitungen einmal abgeschlossen und die Anker im Boden, wird der Auf- und Abbau noch schneller gehen“, sagt BBB-Vorstand Annette Siering.

Unter dem Foliendach werden Schulen ihren Schwimmunterricht haben und Vereine trainieren. Das direkt angrenzende Hallenbad an der Seestraße, das bisher vor allem von Schulen und Vereinen genutzt wird, steht dann nahezu ausschließlich für die Öffentlichkeit zur Verfügung. „Hier an der Seestraße entsteht ein großes und umfassendes Angebot für alle Berliner“, sagte Sportstaatssekretär Aleksander Dzembritzki beim Richtfest. Er nennt die Traglufthalle einen wichtigen und sichtbaren Baustein für den Paradigmenwechsel bei den Berliner Bädern. „Wir investieren nicht nur kräftig in die überfällige Sanierung und Modernisierung, sondern auch in Ausweichquartiere wie diese Traglufthalle“, so Dzembritzki.

Auch in der privaten Beachvolleyballanlage Beach Mitte am Nordbahnhof wurde eine Traglufthalle aufgeblasen. Sie ist 75-mal 25 Meter groß und überspannt sechs Spielfelder. Im kommenden Herbst soll eine richtige Beachhalle fertig werden. In der neun Meter hohen Halle wird es neben zwei Beachvolleyball-Courts auch 1000 Quadratmeter Fläche für Trampolinanlagen geben.

Die BBB-Vorstände Annette Siering und Johannes Kleinsorg mit Staatssekretär Aleksander Dzembritzki (rechts) in der neuen Traglufthalle an der Seestraße. | Foto: Elke A. Jung-Wolff
Die BBB-Vorstände Annette Siering und Johannes Kleinsorg in der neuen Traglufthalle an der Seestraße.
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Dirk Jericho aus Mitte

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