Deutschlands erstes Fußball-Bildungszentrum entsteht an der Ruheplatzstraße

Oliver Kahn hat mit seiner Stiftung drei Safe-Hubs in Südafrika errichtet. Jetzt will er Deutschlands erstes Fußball-Bildungszentrum in Wedding bauen. | Foto: Oliver Kahn Stiftung / Micky Wiswedel
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Wedding. Schon 2017 will die Oliver-Kahn-Stiftung auf dem Gelände des jetzigen Gemeinschaftsgartens "Himmelbeet" in der Ruheplatzstraße 12 ein einzigartiges Projekt für benachteiligte Kinder und Jugendliche errichten. Der Bezirk ist begeistert von der Idee und baut nun auch endlich seine längst geplante Sporthalle.

Anerkennung, Teamgeist und Fairplay – das ist die enorme Kraft des Sports. Torwart-Titan Oliver Kahn will mit seiner Stiftung Kinder und Jugendliche in seinen sogenannten Safe-Hubs fit machen fürs Leben. Bisher trainieren Tausende in Kahns Fußball-Bildungszentren in Südafrika. Drei gibt es seit 2009 davon. Fußball ist dabei nur die Eintrittskarte in eine bessere Welt. Sozialarbeiter kümmern sich langfristig um die Kids; Coaches helfen bei Hausaufgaben und allen Problemen. Es geht um die Persönlichkeitsentwicklung vermeintlicher Verlierer.

Fußball, Beratung, Lebenshilfe

Jetzt will die Oliver-Kahn-Stiftung ein erstes Safe-Hub in Deutschland bauen – und zwar im Brennpunktkiez am Leopoldplatz. Gemeinsam mit dem AMANDLA EduFootball e.V. will Kahns Stiftung an der Ruheplatzstraße ein Bildungszentrum mit Fußballplatz bauen. Nachhilfeangebote, eine Jobcenter-Dependance, Traumaberatung für geflüchtete Jugendliche und vieles mehr soll es in Wedding geben, so Simone Derenthal vom Management Oliver Kahn.

Das Bezirksamt ist begeistert von dem „zauberhaften Konzept“, wie Sportstadträtin Sabine Smentek (SPD) sagt. Auf der Fläche, wo Kahn sein Bildungszentrum bauen will, ist derzeit der Gemeinschaftsgarten "Himmelbeet". Der Bezirk will hier seit Jahren eine Dreifachsporthalle bauen, hat aber bisher kein Geld. Deshalb wurde das Areal an die Gärtner vermietet. Durch Oliver Kahns Anfrage, ob er hier sein erstes deutsches Safe-Hub errichten kann, kommt neuer Schwung in die Sache. Smentek nennt das, was ab 2017 entstehen soll, „ein Gesamtkunstwerk“. Erstmals seit Jahren werden nun die Sporthallenpläne wieder aus der Schublade geholt. Wegen der „Einzigartigkeit des Projektes“ glaubt Smentek, für die Halle jetzt eine Finanzierung hinzubekommen.

"Himmelbeet" zieht aufs Dach

Der Plan ist, dass die Kosten für den Bau und Betrieb des Bildungszentrums und der Fußballflächen von AMANDLA EduFootball e.V. und der Oliver-Kahn-Stiftung getragen werden. Die Turnhalle baut der Bezirk. Und auch das "Himmelbeet" soll nicht vertrieben werden. Smentek sagt, dass der Garten auf das Dach der bezirklichen Halle kommt. Die "Himmelbeet"-Aktivisten wollten ursprünglich aufs Dach des Schillerpark-Centers. Daher der Name, den sich die Kiezgärtner vor ein paar Jahren gegeben haben. Weil aus dem Dachgarten nichts wurde, hatte das mittlerweile berlinbekannte Gartenprojekt die Flächen an der Ruheplatzstraße/Ecke Schulstraße bekommen. Jetzt sieht es so aus, dass die Kiezgärtner demnächst wirklich in luftiger Höhe ihre Beete bestellen können.

Smentek schätzt die Gesamtkosten für das Integrations-, Sport- und Bildungsprojekt auf etwa acht Millionen Euro. Derzeit werden die Entwürfe verfeinert. „Mit dem Projekt verfolgen wir einen kollaborativen Ansatz. Das heißt, wir möchten mit bestehenden Organisationen aus dem Kiez zusammenarbeiten und unser ganzheitliches Jugendhilfeangebot komplementieren“, sagt Simone Derenthal. Unternehmen und Stiftungen wollen sich an den Kosten für Weddings Safe-Hub beteiligen. Ende des Jahres soll bereits die Baugenehmigung stehen, damit im ersten Quartal 2017 gebaut werden kann. Das Safe-Hubs soll Mitte 2018 eröffnen.

Die SPD-Fraktion stellt auf der BVV am 19. Mai einen Antrag zum „Gesamtkonzept Ruheplatzstraße 8-12“. Darin geht es um Details zu Weddings neuem Vorzeigeprojekt mit Oliver Kahns Fußball-Lebensschule, dem "Himmelbeet"-Garten und der Bezirkssporthalle. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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