Traglufthalle jetzt für jedermann
Wegen Temperaturproblemen dürfen keine Schulkinder mehr unters Foliendach

Anfang Dezember hatte Sportsenator Berlins einzige Traglufthalle in der Seestraße eröffnet. | Foto: Elke A. Jung-Wolff
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  • Anfang Dezember hatte Sportsenator Berlins einzige Traglufthalle in der Seestraße eröffnet.
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Die Anfang Dezember eröffnete Traglufthalle über den Außenschwimmbecken im Kombibad an der Seestraße ist ab sofort nur noch für Freizeitschwimmer und Vereine geöffnet. Ursprünglich sollten ausschließlich Schulen ihren Schwimmunterricht machen und Vereine trainieren.

Dann eben anders herum – und man kann es auch noch positiv verkaufen. „Mit dieser Entscheidung kommen die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) einerseits den Wünschen der Öffentlichkeit nach einer Nutzung der imposanten Traglufthalle nach und schaffen zugleich bessere Bedingungen für das Schulschwimmen“, sagt BBB-Sprecher Matthias Oloew.

Hintergrund der Rochade waren Temperaturprobleme in der imposanten Zeltkonstruktion. Sowohl die Raumluft als auch die Wassertemperatur schwankten stark, so dass sich die Bäderbetriebe entschlossen haben, den Schwimmunterricht von Schülern vorsorglich in die angestammte Schwimmhalle des Kombibads zu verlegen. Die Gefahr war zu groß, dass sich die Kleinen erkälten.

Das Problem mit der Heizungsanlage ist behoben. „Die Temperaturen in der fast 15 Meter hohen Konstruktion sind angenehm konstant und bieten beste Voraussetzungen für Schwimmer“, so Oloew. Dennoch bleibt es dauerhaft beim Tausch. Die feste Halle ist für den Schulsport, die Traglufthalle für die Öffentlichkeit und Vereine. Unter dem Foliendach kann jetzt immer wochentags bis 16 Uhr jedermann schwimmen. Danach nutzen Vereine die Traglufthalle, und für die Allgemeinheit steht das benachbarte Hallenbad zur Verfügung. Laut Matthias Oloew hat der Tausch einen Vorteil für die Freizeitschwimmer. „In der Traglufthalle sind die Becken (ein 50-Meter-Sportbecken mit acht Bahnen plus ein ebenfalls 50 Meter langes Nichtschwimmerbecken) größer als im Hallenbad; der Allgemeinheit steht also mehr Platz im Wasser zur Verfügung“.

Die 60 mal 68 Meter große Traglufthalle war am 8. Dezember eröffnet worden. Sie ist laut der Bäderbetriebe die größte Schwimmbad-Traglufthalle Deutschlands. Grund für die Überdachung der Weddinger Außenbahnen ist die Schließung des Paracelsus-Bades in Reinickendorf und des Stadtbads Tiergarten. Die Hallen werden in den kommenden Jahren saniert. Mit der Traglufthalle werden Ersatzflächen geschaffen. Die Halle wird in den kommenden drei Jahren jeweils zum Ende der Freibadsaison im Herbst aufgebaut, damit man im Winter draußen schwimmen kann. Im Sommer kommt die Konstruktion weg und wird bis zum nächsten Winter eingelagert. Die Anker bleiben im Boden fest installiert.

Durch die Überdachung der beiden 50-Meter-Becken im Weddinger Freibad schaffen die Bäderbetriebe sogar zusätzliche Wasserfläche. Draußen sind nun auch im Winter 2072 Quadratmeter Wasserfläche nutzbar. Zum Vergleich: Die jetzt geschlossenen Bäder Tiergarten und Paracelsus-Bad verfügen über knapp 1500 Quadratmeter Wasserfläche.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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