Rettungseinsatz für zwei Kleingewässer
Umweltamt entschlammt Entenpfuhl und Sperlingsee im Volkspark Rehberge

Der Volkspark Rehberge in Wedding ist ein Landschaftsschutzgebiet.  | Foto:  Ulrike Kiefert
  • Der Volkspark Rehberge in Wedding ist ein Landschaftsschutzgebiet.
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Im Volkspark Rehberge werden der Entenpfuhl und Sperlingsee entschlammt. Die zwei kleinen Waldseen drohen schon seit Jahren komplett zu verlanden. Jetzt ist offenbar das Geld da.

Der Entenpfuhl ist fast völlig verschwunden. Und auch dem Sperlingsee geht es nicht gut. Es müffelt, und Tiere sieht man dort nur noch selten. Nun will das Umwelt- und Naturschutzamt die zwei kleinen Gewässer im Volkspark Rehberge retten. Ab etwa Mitte Februar werden sie entschlammt. Um den ökologischen Zustand der Gewässer zu verbessern, so das Amt. Außerdem sollen die beiden Kleingewässer für die kommenden Jahre "gegen den steigenden Einfluss des Klimawandels widerstandsfähiger gemacht werden".

In den vergangenen Jahrzehnten habe sich der Zustand besonders des Entenpfuhls durch Nährstoffeinträge über Laub, Bodenerosion und sonstige Abfälle sowie den allgemeinen Rückgang der Grundwasserstände so verschlechtert, dass Frösche und Molche sowie Wasserpflanzen kaum noch geeignete Lebensbedingungen vorfinden, begründet das Amt die Maßnahme. Stellenweise sei die Schlammschicht auf mehr als einen Meter angewachsen. Die Folge: Vor allem in den Wintermonaten blühen die Bakterien und setzen stark riechenden Schwefelwasserstoff frei.

Laut Bezirksamt ist eine Firma bereits mit der Seerettung beauftragt. Entschlammt wird demnach im Saugspülverfahren. Das heißt, der Schlamm wird abgesaugt und mittels einer Presse mechanisch vom Wasser getrennt. Das überschüssige Wasser versickert vor Ort im Park, die Sedimente fahren Laster ab. Los geht es mit dem Entenpfuhl. In der zweiten Jahreshälfte soll der Sperlingsee folgen. Damit den Fröschen und Molchen nichts passiert, werden Amphibienschutzzäune aufgestellt.

Im Zuge des Vorhabens regelt das Bezirksamt auch gleich die angrenzenden Parkwege neu. Damit über Laub und Schmutz nicht zu viele Nährstoffe ins Wasser gelangen. Wegen der Baustelle kann es vorübergehend zu Behinderungen des Verkehrs und weniger Parkplätzen an der Windhuker Straße kommen. Außerdem weist das Bezirksamt auf technisch bedingte Geräusche hin. Anwohner will das Amt gesondert darüber informieren. Ende 2025 sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa eine Million Euro, gefördert aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und vom Land Berlin.

Die zwei eiszeitlichen Rinnenseen liegen mit dem größeren Möwensee am östlichen Rand des Landschaftsschutzgebietes Volkspark Rehberge. Die kleinen Seen sollten eigentlich schon Anfang 2014 saniert werden, doch der Bezirk hatte kein Geld . Die Sanierung der beiden Gewässer war damals auf etwa 500.000 Euro geschätzt worden.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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