Hier ticken bald 1438 neue Parkuhren
Neue Parkzonen in Moabit, Hansaviertel, Wedding und Gesundbrunnen geplant
In Wedding gibt es bereits seit knapp einem Jahr die erste Parkzone. Jetzt hat das Bezirksamt die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung auch in den Ortsteilen Moabit, Hansaviertel, Wedding und Gesundbrunnen beschlossen.
Die Zeiten ohne Parkticket sind nun auch im nördlichen Teil des Bezirks vorbei. Spätestens im September 2020 (Moabit, Hansaviertel) und September 2021 (Wedding, Gesundbrunnen) sollen in 14 neuen Parkzonen exakt 1438 Parkuhren (Stückpreis 4300 Euro) ticken. Insgesamt rund 40 000 Parkplätze werden dadurch kostenpflichtig. Bisher gibt es im Bezirk 16 Parkzonen. Mit der Parkzone 33 links und rechts der Chausseestraße bis zum S-Bahnhof Wedding gibt es seit diesem Jahr auch die erste in Wedding.
In den Ortsteilen Moabit und Hansaviertel werden sieben neue Parkzonen mit insgesamt 14 502 Stellplätzen eingerichtet. In Wedding und Gesundbrunnen muss man zukünftig auf 25 101 Stellplätzen zahlen. Auch dort werden hunderte Parkuhren in sieben neuen Zonen aufgestellt. Die Parkzonen werden im Konzept mit den Namen „Humboldthain“, „Brüsseler Kiez“, „Leopoldplatz“, „Brunnenplatz/Hochstraße“, „Bellermannstraße“, „Afrikanisches Viertel“ und „Wollankstraße/Koloniestraße“ angegeben. Außer in der „Wollankstraße/Koloniestraße“ sind die Automaten in den Zonen von Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr sowie Sonnabend von 9 bis 18 Uhr scharf; in der Parkzone „Wollankstraße/Koloniestraße“ müssen Autofahrer ohne Anwohnerplakette nur von Montag bis Freitag 9 bis 20 Uhr zahlen. Die Gebühren liegen bei zwei Euro pro Stunde. Nur in den Parkzonen „Wollankstraße/Koloniestraße“ und in den Wohngebietsstraßen im „Afrikanischen Viertel“ sind die Parkuhren auf einen Euro pro Stunde eingestellt.
In Moabit und im Hansaviertel kostet parken in den sieben neuen Zonen überall zwei Euro pro Stunde. Außer in der Parkzone 73 „Huttenkiez“ (Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr) muss man überall Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr sowie Sonnabend von 9 bis 18 Uhr ein Ticket ziehen.
Der Festlegung der neuen Parkzonen waren mehrere Gutachten von Verkehrsplanern vorausgegangen. „Da im Bezirk Mitte im Ortsteil Mitte bereits eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung besteht und im Jahr 2018 eine Parkraumuntersuchung der Flächen in den Ortsteilen Moabit und Hansaviertel beauftragt wurde und im Rahmen des Quartiersmanagements in den Jahren 2017 und 2018 bereits Parkraumuntersuchungen im Bereich Brüsseler Kiez und Pankstraße beauftragt worden waren, hat es das Bezirksamt Mitte als folgerichtig angesehen, auch eine Untersuchung des Parkraums in den restlichen Bezirksregionen in Auftrag zu geben“, heißt es dazu im Bezirksamtsbeschluss.
Die Verkehrsplaner ermittelten einen hohen Parkdruck, vor allem erzeugt durch gebietsfremde Langzeitparker. Sie nehmen den Anwohnern die Parkplätze weg, weshalb das Bezirksamt den Bewohnern neue Parkzonen immer als Gewinn für die Kieze verkauft. Die Gutachter haben bis 170 Prozent Auslastung der Stellplätze gemessen. Werte über 100 bedeuten, dass die Falschparker mitgezählt werden.
Um die neuen Parkzonen zu bewirtschaften, braucht das Ordnungsamt 69 neue Mitarbeiter in der Parkraumüberwachung in Moabit und im Hansaviertel sowie 125 zusätzliche Kontrolleure in Wedding und Gesundbrunnen. Das Amt kalkuliert für die Zonen in Wedding und Moabit im ersten Bewirtschaftungsjahr 2022 Einnahmen von rund zwölf Millionen Euro, davon etwa sieben Millionen Euro aus Geldbußen und Verwarnungsgeldern. Nach Abzug aller Kosten, vor allem für das Personal, sollen etwa zehn Millionen Euro in der Bezirkskasse bleiben. In den sieben neuen Zonen in Moabit und Hansaviertel rechnen die Kassenwarte im ersten vollen Jahr 2021 mit 7,8 Millionen Einnahmen (3,8 Millionen Euro Bußgelder). Nach Abzug der Ausgaben sollen 2,3 Millionen Euro Plus hängen bleiben.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.