Islamist erschleicht Corona-Hilfen
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ehemaligen Prediger der as-Sahaba-Moschee

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin und das Landeskriminalamt ermitteln gegen den Prediger der Ende 2019 geschlossenen as-Sahaba-Moschee in einem Eckladen in der Torfstraße 15.

Kripobeamte haben am 15. April die Wohnung von Ahmad A. in Zusammenhang mit Ermittlungen wegen Subventionsbetruges durchsucht. Der 46-jährige Beschuldigte Ahmad A. steht im Verdacht, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Corona-Hilfen erschlichen zu haben.

Der Islamist soll die Corona-Krise ausgenutzt und 18 000 Euro Fördermittel bei der Investitionsbank Berlin beantragt haben. Es ging wohl um Hilfen für ein Ladengeschäft innerhalb der Moschee in der Torfstraße, das der Beschuldigte dort betrieben hatte. Die Moschee ist jedoch schon lange vor der Corona-Krise geschlossen worden.

Die Fahnder beschlagnahmten bei der Wohnungsdurchsuchung Bargeld sowie elektronische Geräte. Ahmad A. und seine Lebensgefährtin beziehen beide Sozialleistungen, teilt die Staatsanwaltschaft mit.

Die Moschee in der Torfstraße wird durchgängig in den Verfassungsschutzberichten als mutmaßlicher Islamistentreffpunkt genannt. Sie ist neben der al-Nur-Moschee in Neukölln und der Ibrahim al-Chalil-Moschee in Tempelhof eine der drei Berliner Treffpunkte für Salafisten.

Die Weddinger Moschee wurde wegen des Verdachts der Terrorismusfinanzierung im Dezember 2018 zur Beweissicherung von der Polizei durchsucht. „Ob die Zahlungen auch dazu dienen sollten, Vorhaben dieser Szene umzusetzen, ist Gegenstand der noch andauernden Ermittlungen, die jedoch durch den schnellen Zugriff dazu führten, dass die Fördermittel der Investitionsbank Berlin komplett gesichert werden konnten“, teilt die Staatsanwaltschaft mit.

Ahmad A. ist den Prüfern bei dem Corona-Antrag wohl durch seinen Namen aufgefallen. „Er ist im Zusammenhang mit Ermittlungen im islamistischen Milieu aufgefallen“, sagt Martin Steltner, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Weitere Details wollte er nicht nennen.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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