Projekt von Berliner Schulpate
Täschnerin erklärt Schülern ihr Handwerk
„Ich möchte meine Leidenschaft und meine Überzeugung für das Handwerk des Täschners an junge Menschen weitergeben, damit dieser wunderbare Beruf nicht irgendwann ausstirbt und ein Wissensschatz für immer verschwindet“, sagt Constance S. Klose-Dahlmann, Inhaberin und Geschäftsführerin der Unikat Taschenmanufaktur in der Dubliner Straße, im Rahmen des Botschafter-des-Monats-Interviews mit Berliner Schulpate.
Berliner Schulpate führt, anlässlich seines 6. Geburtstags, Interviews mit engagierten Berufspaten durch. Sie berichten über ihre persönlichen Beweggründe, warum sie sich für die frühe Entwicklung von Berufswünschen bei Kindern in Grundschulen einsetzen. Sie teilen die Grundidee, dass Berufsorientierung schon in der Grundschule beginnen sollte und nicht erst in der 8. oder 9. Klasse.
Basteln und werkeln schon in der Schule
Constance Klose-Dahlmann ist der Auffassung, dass man sogar noch früher damit anfangen sollte. Am besten schon in der 1, Klasse. Kinder hätten in diesem Alter ein natürliches Interesse, mit Werkstoffen und Werkzeugen umzugehen. In der Kita werde noch viel gebastelt und gewerkelt. Im Laufe der Schulzeit trete das dann aber zunehmend in den Hintergrund. Dabei müsse den Kindern das praktische Arbeiten kontinuierlich weitervermittelt werden, um das Interesse am Handwerk zu erhalten. „Die Kinder können oftmals nicht einmal mehr vernünftig mit einer Schere umgehen und sind sehr unbeholfen. Gleichzeitig sind sie sehr begeistert, wenn sie selbst etwas herstellen dürfen und unheimlich stolz auf das, was sie mit ihren eigenen Händen produziert haben“, stellt Constance Klose-Dahlmann immer wieder fest.
Ein aussterbendes Handwerk
Der Beruf des Täschners ist ein aussterbendes Handwerk. Es gibt in Berlin mit Unikat Taschenmanufaktur gerade einmal noch zwei Betriebe, die in diesem Beruf ausbilden. Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen ist dieser Beruf meist gar nicht mehr bekannt.
Mehr Wertschätzung
Constance Klose-Dahlmann ist überzeugt, dass es mehr Wertschätzung in der Gesellschaft brauche, um handwerkliche Berufe wieder attraktiver zu machen. Durch die massenhaften Billigproduktionen hat eine richtige Entfremdung stattgefunden. Bei den meisten Menschen besteht kein Bewusstsein mehr über das Können und den Aufwand handwerklicher Arbeit.
Einblick in Berufe geben
Berliner Schulpate bringt das praxisnahe Kennenlernen von Berufen in die Grundschulen. Seit dem Start 2012 haben sich mehr als 500 Unternehmen, Betriebe und Freiberufler als Berufspaten engagiert und Grundschulkindern in rund 30 teilnehmenden Schulen Einblicke in ihre Berufe ermöglicht. Berliner Schulpate ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Handwerkskammer Berlin und wird von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördert sowie von der GASAG und der Berliner Volksbank finanziell unterstützt.
Weitere Informationen unter www.berliner-schulpate.de.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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