Neue Hoffnung für verfallenes Krankenhaus
An der Hansastraße soll eine Schule entstehen
Vor 110 Jahren wurde es als eines der modernsten Kinderkrankenhäuser der Welt eingeweiht. Doch inzwischen befindet sich auf dem Areal an der Hansastraße 178/180 eine Ruinenlandschaft, die bei vielen Weißenseern und Bewohnern von Alt-Hohenschönhausen immer wieder für verständnisloses Kopfschütteln sorgt.
Wie man ein zuvor intaktes Krankenhaus innerhalb von knapp 25 Jahren so verfallen lassen kann, ist für viele Menschen nicht nachzuvollziehen. Doch dieser Verfall war keineswegs von langer Hand geplant, wie manch einer vermutet. Nachdem das Krankenhaus 1997 geschlossen worden war, ging es in die Verwaltung des Liegenschaftsfonds über, aus dem heraus später die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH entstand.
Um einen neuen Nutzer für die Immobilie zu finden, initiierte der damalige Liegenschaftsfonds eine Ausschreibung. Diese gewann 2006 die MWZ Bio-Resonanz GmbH. Sie erwarb das leerstehende Krankenhaus und verpflichtete sich vertraglich zu Investitionen. Doch diese fanden nie statt. Nicht mal richtig gesichert wurde das Grundstück. Deshalb gab es immer weder Vandalismus und Brandstiftungen an Gebäuden. Wind und Wetter taten ihr Übriges.
Nach einem langen Rechtsstreit ging die Immobilie 2018 wieder ins Eigentum des Landes Berlin zurück. Seitdem wird sie von der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH verwaltet. Diese sorgte umgehend für die Sicherung des Geländes. Unter anderem ließ sie auch Dachflächen sichern, damit die verbliebenen Gebäudereste nicht noch weiteren Schaden durch Witterungseinflüsse nehmen. Trotzdem gelang es immer wieder Unbefugten, die Absperrungen zu überwinden und auf das Gelände zu gelangen. Immer wieder musste die Feuerwehr seit 2018 zum Löschen von Bränden auf dem Gelände anrücken.
Erhebliche Schäden
durch Brandstiftung
Vor einem Jahr gab es wieder eine Brandstiftung. Diesmal mit erheblichen Schäden am Gebäude, das sich unmittelbar an der Hansastraße befindet. Danach war es notwendig, den Dachstuhl an dem betroffenen Gebäude zurückzubauen und aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht das Dach zu sichern, berichtet Marlen Zielke vom Bereich Kommunikation der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH auf Anfrage der Berliner Woche.
Doch was soll mit dieser Immobilie passieren? Marlen Zielke verweist auf die immer konkreter werdenden Vorhaben des Bezirksamtes Pankow. Gemäß eines Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) aus dem November 2018 sollte das Bezirksamt prüfen, ob sich das landeseigene Grundstück als Standort für eine neue Gemeinschaftsschule eignet. Das Bezirksamt gab daraufhin eine Machbarkeitsstudie in Auftrag.
Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU) kann inzwischen berichten, dass es auf diesem Grundstück möglich ist, eine Gemeinschaftsschule einzurichten. Die planungsrechtlichen Grundlagen sind gegeben. Das heißt, es muss nicht einmal ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden. Außerdem ist das einstige Kinderkrankenhaus inzwischen auch in der Investitionsplanung 2021-2025 des Landes Berlin als Schulstandort verankert. Aus Sicht des Bezirksamtes könne also mit dem Bau einer Schule begonnen werden, so Stadtrat Kühne. Dazu müsse der Senat aber noch eine sogenannte Baudienststelle zuweisen. Es muss also klar sein, wer Bauherr ist. Außerdem sei zu klären, wer künftig sogenannter Vermögensträger des Grundstücks wird, in wessen Verwaltung es sich also befindet. Zu beidem Fragen fordere das Bezirksamt derzeit mit Nachdruck eine Klärung vom Senat ein, berichtet der Stadtrat.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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