Weißensee. Das Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen plant, weitere Wohnquartiere im Bezirk zu sanieren.
In Weißensee kündigte das Unternehmen den Mietern der Blechenstraße 12-18, Schönstraße 34-40, Große Seestraße 19-22 und Parkstraße 72 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an. „In diesem Block leben viele Senioren und auch Hartz IV-Empfänger“, sagt Mietervertreterin Sabine Kahlau. Diese befürchten, dass sie sich die Miete nach der Modernisierung nicht mehr leisten können. „Wir möchten, wenn schon eine Sanierung nicht verhindert werden kann, zumindest eine sozial verträgliche Modernisierung.“
Die Mieter bekamen von der Deutsche Wohnen AG Mitte August eine Modernisierungsankündigung. Einige Mieter wandten sich sogleich an das Unternehmen mit der Frage, ob es Regelungen für Mieter mit geringem Einkommen gibt, damit sie in ihren Wohnungen auch nach der Sanierung bleiben können. Eine Antwort gebe es bis heute nicht, so die Mietervertreterin. Deshalb wandten sich die Mieter nun an die Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Frederik Bordfeld von der Linksfraktion erklärt: „Beim Umgang mit den Mietern in diesem Block gibt es auffällige Parallelen zu den Mietern in der Grellstraße in Prenzlauer Berg.“ Dort plant die Deutsche Wohnen in einem Block ebenfalls umfangreiche Modernisierungen. Für dieses Vorhaben gelang es dem Bezirksamt, nach intensiven Verhandlungen mit dem Immobilienunternehmen eine gemeinsame Erklärung über den sozialverträglichen Ablauf der Maßnahmen zu erreichen.
Deshalb beschloss die BVV, dass das Bezirksamt ebenfalls eine entsprechende Vereinbarung für die betroffenen Mieter in Weißensee aushandeln soll. Es solle erreicht werden, dass die Bewohner des Quartiers unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten in ihrer Wohnung oder im Wohngebiet bleiben können.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Roland Schröder schlägt außerdem vor, dass Vertreter von Deutsche Wohnen in den Stadtentwicklungsausschuss eingeladen werden. In diesem sollten sie dann alle anstehenden Modernisierungsvorhaben in Pankow vorstellen, damit die Bezirkspolitik nicht von jedem Einzelvorhaben überrascht wird. Ähnliches wird bereits in gewissen Abständen mit der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau praktiziert. BW
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