Förderung für zwei bedeutsame Gebäude
Bundestag gibt die Mittel für die Sanierung von Kulturhaus und Margaretensaal frei
Für zwei Sanierungs- und Umbauprojekte an denkmalgeschützten Gebäuden in Weißensee und Heinersdorf gibt es jetzt Fördermittel vom Bund.
Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat ein Programm zur Förderung „national bedeutsamer oder das kulturelle Erbe mitprägender unbeweglicher Kulturdenkmäler“ freigegeben. Im Bezirk Pankow kommen zwei Projekte in den Genuss einer Förderung, informieren die Bundestagsabgeordneten Stefan Liebich (Die Linke) und Klaus Mindrup (SPD). Zum einen profitiert der Heinersdorfer Ortskern davon. Der Bund stellt 450 000 Euro für die dringend nötige Sanierung des Margaretenhauses mit dem Margaretensaal zur Verfügung, berichtet Liebich. Mithilfe dieser Fördermittel kann die evangelische Gemeinde Heinersdorf im kommenden Jahr die Sanierung in Angriff nehmen.
Das Margaretenhaus neben den Dorfkirche an der Romain-Rolland-Straße hat eine besondere Geschichte. „Es wurde 1925 in einer wirtschaftlichen Notzeit errichtet. Der damalige Pfarrer, Dr. Johannes Krätschell, war für sein soziales Engagement weit über den Wirkungskreis der Kirchengemeinde hinaus geschätzt. Und das Margaretenhaus wurde unter seiner Federführung als Veranstaltungsort in Kombination mit vier Wohnungen mit geringer Miete für Bedürftige errichtet.
Auch das Finanzierungskonzept war unkonventionell: Krätschells Ehefrau, Margarete, eine passionierte Malerin, stiftete zahlreiche Bilder. Über ehemalige Konfirmanden, die nach Amerika ausgewandert waren, wurden die Bilder dort versteigert. Heute fasziniert im Haus die nahezu vollständig erhaltene Innendekoration aus dem späten Jugendstil.
Die Substanz hat in den vergangenen Jahrzehnten aber sehr gelitten. Zurzeit ist es nur eingeschränkt nutzbar. Weitere Einschränkungen drohen, sollte keine Sanierung erfolgen. Doch die ist nun mit den Bundesmitteln möglich. Klaus Mindrup: „Das Margaretenhaus ist identitätsstiftend für Heinersdorf. Seit vielen Jahre ist der Margaretensaal ein beliebter Begegnungsort. Er bietet Raum für Veranstaltungen für bis zu 200 Personen und kann als Theaterbühne genutzt werden.“ Nach der anstehenden Sanierung könne er wieder mehr Veranstaltungs- und Versammlungsort sein, so Mindrup.
Weitere 207 000 Euro fließen aus dem Förderprogramm in denkmalgerechte Sanierungsarbeiten am früheren Kulturhaus Peter Edel an der Berliner Allee 125. Hier steckt man bereits mitten in den Bauarbeiten. Bauherr ist das Kommunale Bildungswerk, ein gemeinnütziger Träger, der berufsbegleitend Fortbildungen für den öffentlichen Sektor, Einrichtungen und Verbände durchführt. Es baut das Kulturhaus so um, dass neue Schulungsräume entstehen und auch wieder Kunst und Kultur möglich sind.
Doch vor allem die denkmalgerechte Sanierung des Saals ist erheblich aufwendiger, als ursprünglich gedacht. Diese wird nun mit Mitteln aus dem neuen Förderprogramm unterstützt. Im kommenden Jahr soll das Kultur- und Bildungszentrum eröffnen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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