Schon wieder Baustopp auf der Schönstraße
Firma hat keine freien Kapazitäten für den Leitungsbau
Der Neubau der Schönstraße gestaltet sich schwieriger, als ursprünglich angenommen.Seit einigen Wochen ruhen bereits wieder die Bauarbeiten, berichten Anwohner.
„Der aktuelle Baustopp hat zweierlei Ursachen“, erklärt Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) auf Anfrage der Berliner Woche. Im Bereich des südlichen Gehwegs zwischen Mirbachplatz und Schönstraße 7 können die Arbeiten nicht fortgeführt werden, weil dort noch ein unterirdischer Leitungsbau zu erfolgen hat.
Das betreffende Leitungsunternehmen habe allerdings mit ihm abgestimmte Termine nicht eingehalten. Das Straßen- und Grünflächenamt hat deshalb bereits angemahnt, dass dieser Leitungsbau zeitnah erfolgen muss. „Der Leitungsträger begründet den Leistungsverzug jedoch mit fehlenden Kapazitäten seiner Auftragnehmer“, berichtet Kuhn.
Der zweite Grund für die Verzögerung: Im Bereich der Schönstraße 7 bis 11 soll die Fahrbahn ausgebaut werden. Dabei wurde allerdings entdeckt, dass der Boden mit Schutt durchsetzt ist. Dieser Boden muss nun auf besondere Weise entsorgt werden. „Diese Entsorgung ist derzeit gerade in Vorbereitung“, so der Stadtrat.
Kuhn sagt: Sowohl die Gehwegfertigstellung, als auch der Erdausbau der Fahrbahn sollen schnellstmöglich weitergeführt werden, um den ersten Bauabschnitt zur Erneuerung der Schönstraße fertigzustellen. Um Zeit zu sparen, werde außerdem der fünfte Bauabschnitt, der sich zwischen Großer Seestraße und Rennbahnstraße befindet, vorgezogen. An ihm wird dann parallel zur Fertigstellung des ersten Bauabschnitts gearbeitet. „Ein genauer Zeitplan wird festgelegt, sobald die Ursachen für den Baustopp im ersten Abschnitt beseitigt sind“, so der Stadtrat.
Das ist bereits der dritte Baustopp auf der Schönstraße. Die Arbeiten begannen im Sommer 2018. Doch wenig später gab es die erste Unterbrechung. Die Verkehrsführung musste nach Anwohnerbeschwerden korrigiert werden. Zum zweiten Mal mussten die Arbeiten dann im Herbst 2018 unterbrochen werden. Es wurden Probleme mit dem Baugrund sichtbar. Eine Untersuchung ergab, dass dessen Tragfähigkeit nicht ausreicht. Ob die ursprünglich geplante Gesamtbauzeit von drei Jahren noch einzuhalten ist, scheint fraglich. Mit dem Vorziehen des fünften Bauabschnitts soll aber zumindest etwas Zeitverlust aufgeholt werden.
Damit der begonnen werden kann, sind bis Ende Februar noch fünf Lindenbäume zu fällen. Der Zustand der Bäume wurde mehrfach geprüft und die Fällung von der beauftragten „Ökologischen Begleitung“ des Bauvorhabens als unvermeidlich eingestuft, berichtet Kuhn. Einer der Bäume sei bereits stark geschädigt, die anderen vier stehen der Erneuerung von Schachtanlagen der Wasserbetriebe beziehungsweise dem neuen Straßenquerschnitt im Weg. Zum Abschluss der Straßenbauarbeiten werden als Ersatz neue Bäume gepflanzt.
Weitere Informationen zu den Planungen für den Neubau der Schönstraße finden sich auf https://bwurl.de/140k.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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