Fläche am Kino Rio wird bebaut: 110 Wohnungen sollen auf dem Areal entstehen
Auf dem Gelände des ehemaligen Kinos Rio sollen neue Wohnungen entstehen.
Entsprechende Pläne verfolgt die EVANGroup. Das bestätigt Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) auf Anfrage. Das Grundstück Prenzlauer Promenade 5-8 ist inzwischen eine Brache. Es befindet sich genau neben der Brotfabrik. Bereits vor vier Jahren stellte schon ein Projektentwickler ein Bauvorhaben für diese Fläche, die mehrere Grundstücke umfasst, im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung vor. Seinerzeit war geplant, dass 110 Wohnungen in mehreren Gebäuden errichtet werden.
Das frühere Kino sollte teilweise in das Neubauprojekt mit einbezogen, teilweise zurückgebaut werden. Dass sich an der Prenzlauer Promenade mal ein Kino befand, daran erinnern sich nur noch wenige. Eröffnet wurde es laut Kinoadressbuch im Jahre 1906 (andere Quellen sprechen von 1915) in einem ehemaligen Tanzsaal.
Das Kino hatte 330, in Spitzenzeiten sogar über 500 Sitzplätze. Im Gegensatz zu den Ladenkinos, die es Anfang der 20. Jahrhunderts überall in Weißensee gab, war das Rio geräumig. Anfangs firmierte es unter dem Namen „Backhaus-Kino“, seit 1940 hieß es dann Rio. Zu DDR-Zeiten wurden dort vor allem Kinder- und Jugendfilme gezeigt. 1993 machte das Kino allerdings zu. Ein Grund waren die ungeklärten Besitzverhältnisse.
Nach der Präsentation des Projektes im Sommer 2014, das der damalige Projektentwickler kurioserweise „Prenzlauer Spitze“ nannte, hörte man lange nichts mehr von diesem Vorhaben. Inzwischen wurde bekannt, dass die EVANGroup die Fläche erwarb. Sie möchte ein neues Quartier mit kleinteiliger Wohnnutzung und Gewerbe mit einem Gesamtvolumen von 70 Millionen Euro errichten. Unter anderem ist geplant, möblierte Appartements zu bauen, die an junge Berufstätige und Studenten vermietet werden.
Auf Anfrage teilt Stadtrat Kuhn mit, dass derzeit Abstimmungen zu den geplanten Wohnungen und zum Gewerbe laufen. Ein Bauantrag sei noch nicht gestellt. Deshalb sei auch noch nicht bekannt, wann es mit den Bauarbeiten losgehe, so Kuhn weiter.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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