Weitere Spielplätze sind saniert
Initiative befürchtet aber bald die nächsten Ausfälle

Nach mehrjähriger kompletter Sperrung ist der Spielplatz im Werner-Klemke-Park seit einigen Monaten völlig neu gestaltet wieder zu nutzen. | Foto: Bernd Wähner
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Mit der Sanierung und dem Bau von Spielplätzen im Ortsteil Weißensee geht es weiter voran.

Dieses Resümee kann die Initiative Ja! Spielplatz!! knapp drei Jahre nach ihrer Gründung ziehen. „Wir wollen greifbare Fortschritte in absehbarer Zeit.“ Das war die Forderung der Weißenseer Väter Uwe Scholz und Paul Rose, als sie Anfang 2018 ihre Initiative gründeten. In den darauf folgenden fast drei Jahren investierten Aktive der Initiative hunderte Ehrenamtsstunden, um Sperrungen und Missstände auf öffentlichen Kinderspielplätzen in Weißensee zu dokumentieren und bei den Verantwortlichen konsequentes Handeln einzufordern. Unter anderem wurden bereits im Frühjahr 2018 eine Demonstration mit 250 Teilnehmern, wenig später eine Spielplatz-Putzaktion und zwei Stadtteilspaziergänge zu gesperrten Spielplätzen organisiert.

„Im Jahr 2020 sind durch das Straßen- und Grünflächenamt Pankow nun auf insgesamt sieben Spielplätzen in Weißensee umfangreiche Reparatur- und Bauarbeiten durchgeführt worden“, berichtet Uwe Scholz. Schon Mitte des Jahres wurden die Spielplätze auf dem Solonplatz und im Werner-Klemke-Park nach sieben beziehungsweise vier Jahren Sperrzeit wieder zur Nutzung freigegeben. Auf den Spielplätzen Otto-Brahm-Straße, Günter-Litfin-Straße, Frieda-Seidlitz-Straße und Wigandstaler Straße wurden indes die Spielgeräte vollständig ausgetauscht beziehungsweise neue aufgebaut, informiert Uwe Scholz weiter. An der Pistoriusstraße 95 ist im Dezember außerdem ein komplett neu gebauter öffentlicher Kinderspielplatz fertig gestellt worden. Nach Angaben des Bezirksamts werden ab voraussichtlich Anfang 2021, wenn die pandemische Lage dies zulässt, alle genannten Plätze wieder komplett zu nutzen sein.

Neue Spielgeräte statt teurer Sanierung

„Wir freuen uns, dass das Bezirksamt auf insgesamt vier Spielplätzen unsere Vorschläge aufgegriffen hat, keine teuren Architektensanierungen zu beauftragen, sondern für überschaubare Summen einfach neue Spielgeräte aufzustellen“, sagt Uwe Scholz. „Anderenfalls wären alle vier Plätze wegen fehlender Geldmittel noch mehrere Jahre Brachflächen gewesen. Von solchen Zeithorizonten, die bundesweite Negativrekorde sein dürften, müssen wir in Pankow unbedingt wegkommen, weil sie mit den Entwicklungsbedürfnissen von Kleinkindern einfach nicht vereinbar sind.“

Welcher Stil der Spielplatzsanierung bevorzugt werden sollte, ist in Pankows Politik durchaus umstritten. Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/ Die Grünen) hatte die Vorschläge der Initiative für Erneuerungen mit einem begrenztem Aufwand im Februar 2019 zunächst abgelehnt, nach einem Ortstermin im April 2019 dann aber doch zugestimmt, berichtet Uwe Scholz. Bezirksverordnete warnten in der Spielplatzkommission außerdem, dass bei Sanierungen „erreichte Standards nicht aufgeweicht werden“ dürften. Scholz: „Gleichzeitig gelingt es der Bezirksverordnetenversammlung seit 15 Jahren nicht, für die Einhaltung ebendieser gewünschten Standards auch nur annähernd ausreichende Personalressourcen und Geldmittel in den Bezirkshaushalt einzustellen.“

Auf der Straße spielen

Ist in Weißensee nun alles bestens? „Laut Bauzustandsverzeichnis des Bezirksamtes muss in den nächsten Jahren mit weiteren Spielplatzausfällen in Weißensee gerechnet werden, unter anderem in der Bernkasteler Straße, der Borodinstraße, der Tassosstraße und im Park am Faulen See“, sagt Lena Bendlin, eine weitere Engagierte der Initiative JA! Spielplatz!!. Die Initiative will deshalb weiterhin am Ball bleiben und vom Bezirksamt einfordern, dass Spielgeräte und andere Ausstattungen auf den Plätzen rechtzeitig repariert und ersetzt werden.

Außerdem will die Initiative auch 2021 Spielstraßennachmittage in Weißensee unterstützen. „Die drei Spielstraßentermine im Jahr 2020 in der Jacobssohnstraße und in der Tassostraße hatten großen Anklang gefunden und viel Spaß gemacht“, sagt Lena Bendlin. Interessierte, die im nächsten Jahr ab zwei Stunden Zeit spenden wollen, um während der Spielstraßenzeiten als Lotsin oder Lotse aktiv zu sein, können sich unter weissenseespiel.de/kontakt melden.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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