"Peter Edel" ausgezeichnet saniert
KBW erhält Ferdinand-von-Quast-Medaille

Das Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel ist nach umfangreicher denkmalgerechter Sanierung ein echtes Schmuckstück. Dafür gab es jetzt die Ferdinand-von-Quast-Medaille für den Verein Kommunales Bildungswerk. | Foto: Bernd Wähner
  • Das Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel ist nach umfangreicher denkmalgerechter Sanierung ein echtes Schmuckstück. Dafür gab es jetzt die Ferdinand-von-Quast-Medaille für den Verein Kommunales Bildungswerk.
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Das Kommunale Bildungswerk (KBW) ist für die denkmalgerechte Sanierung des Bildungs- und Kulturzentrums Peter Edel an der Berliner Allee 125 mit der Ferdinand-von-Quast-Medaille ausgezeichnet worden.

Das Haus blickt auf über 130 Jahre Geschichte zurück. Errichtet wurde das ursprüngliche Gebäude, eine Villa, 1886 vom Unternehmer Rudolf Sternecker. Anfang der 1890er-Jahre übernahm Gustav Enders das Grundstück und erweiterte es 1892 durch einen großen Ballsaal im Stil des Neobarocks. Nach 1945 wurde das Gebäude erst als Volkshaus und ab 1963 als Kreiskulturhaus genutzt, das 1984 den Namen des jüdischen Schriftsteller Peter Edel erhielt. Im Saal fanden Tanztees und Diskotheken statt. Hier wurden Jugendweihefeiern abgehalten. Ein Karneval-Club veranstaltete im Haus seine Prunksitzungen. Hier hatte das Umweltbüro Weißensee viele Jahre seinen Sitz und es gab eine Galerie. Bürgerversammlungen waren im Saal ebenso zu erleben wie Konzerte. Der Bezirk stellte allerdings 2007 den Kulturbetrieb im Haus ein, weil ihm schlicht die Mitarbeiter dafür fehlten.

Nach Schließung des Hauses gab es mehrere Sanierungs- und Nutzungsvorhaben, die sich aber alle zerschlugen. Durch Zufall wurde 2016 Dr. Andreas Urbich, der 1. Vorsitzende des KBW, auf diesen inzwischen heruntergekommenen Gebäudekomplex aufmerksam. „Wir waren damals auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, und als ich die Berliner Allee entlang fuhr, fiel mir das einstige Kulturhaus ins Auge.“ Urbich führte Gespräche mit dem Bezirksamt, in deren Ergebnis ein Erbbaurechtsvertrag geschlossen wurde.

Die Planungen und Sanierungsarbeiten zogen sich in die Länge, weil KBW und Bezirk großen Wert auf eine denkmalgerechte Sanierung legten. Und die gelang nach Einschätzung von Fachleuten hervorragend. Durch den Sanierungsprozess wurden die ursprünglichen neobarocken Verzierungen des Hauses erst wieder sichtbar. Lange waren sie unter Deckenplatten versteckt, die glücklicherweise dazu beitrugen, die künstlerischen Elemente und die ursprüngliche Bausubstanz zu erhalten.

Stuckelemente aus vergangener Zeit wurden aufwendig wieder sichtbar gemacht, alte Wanddekore vorsichtig aufgearbeitet und in das aktuelle Gestaltungskonzept eingebunden. Der Festsaal erstrahlt inzwischen in neuem Glanz. Das Bildungs- und Kulturzentrum dient inzwischen seit mehr als einem Jahr wieder als kulturelle Begegnungsstätte. Hier finden Konzerte, Lesungen, Versammlung und vieles andere mehr statt. Außerdem unterbreitet das KBW im Gebäude Bildungsangebote.

Die Ferdinand-von-Quast-Medaille ist die renommierteste Berliner Denkmalpflege-Auszeichnung. Seit 1987 verleiht das für Denkmalpflege zuständige Senatsmitglied auf Vorschlag des Landesdenkmalamtes Berlin diese Medaille an Menschen oder Institutionen, die sich in besonderer Weise um Berliner Denkmale oder die Denkmalpflege verdient gemacht haben. Diesmal wurde die Medaille vom Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Christian Gaebler (SPD), verliehen. Die Auszeichnung ist nach dem ersten preußischen Landeskonservator, Ferdinand von Quast, benannt. Er wurde 1843 von König Friedrich Wilhelm IV. ins Amt berufen.

Mehr zum Bildungs- und Kulturzentrums Peter Edel ist auf www.peteredel.de zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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