Umbau beginnt mit Abriss: Das Kulturhaus an der Berliner Allee wird endlich saniert

Das einstige Kulturhaus „Peter Edel“ soll bis zum Sommer 2019 saniert werden. | Foto: Bernd Wähner
6Bilder
  • Das einstige Kulturhaus „Peter Edel“ soll bis zum Sommer 2019 saniert werden.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Es ist eines der prägnantesten Gebäude an der Berliner Allee: das frühere Kulturhaus „Peter Edel“. Seit zehn Jahren steht es leer. Doch nun begannen die ersten Arbeiten. In etwa zwei Jahren soll dort wieder Leben einziehen.

Das ursprüngliche Gebäude in der Berliner Allee 125 wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Der Weiße See war bei den Berlinern als Vergnügungsort sehr beliebt. Das Haus diente als Ballsaal und Gaststätte der daneben liegenden Brauerei Sternecker. 1946 gab es dann von der sowjetischen Stadtkommandantur den Befehl, dort ein Volkshaus aufzubauen. In der DDR wurde das Haus zunächst als „Volkshaus Weißensee“ betrieben und später nach dem Grafiker und Schriftsteller Peter Edel benannt. Das vielfältige Programm im Haus bereicherte lange Zeit das kulturelle Leben Weißensees.

Nach der Wende begann der langsame Abstieg dieser Institution. Geld für dringend notwendige Sanierungen fehlte. Und 2007 kam das endgültige Aus.

Das Gebäude wurde ausgeschrieben. Nach einem Interessenbekundungsverfahren erhielt die GSE ein Jahr später den Zuschlag. Sie wollte das Haus mit dem Partner Berliner Schule für Schauspiel umbauen und sanieren. Die Schauspielschule hoffte auf Fördermittel. Nach langen, zähen Verhandlungen konnte 2012 endlich der Erbbaurechtsvertrag zwischen GSE und Bezirksamt unterschrieben werden. Allerdings blieben die Fördermittel für Umbau und Sanierung aus. Die Schauspielschule verabschiedete sich deshalb aus dem Projekt.

Danach gab es eine ganze Reihe von Nutzungsideen. Immer wieder sprachen Interessenten beim Bezirksamt vor. 2016 gab es dann einen neuen Hoffnungsschimmer. Das Bezirksamt nahm Verhandlungen über einen Erbbaurechtsvertrag mit dem gemeinnützigen Träger „Kommunales Bildungswerk“ (KBW) auf. Dieser hat recht konkrete Vorstellungen von der Zukunft des Hauses und ein solides Finanzierungskonzept.

Der Verein schloss inzwischen einen Erbbaurechtsvertrag ab, der mit dem Fachbereich Facility Management des Bezirksamtes ausgehandelt worden war. Ziel des KBW ist es, aus dem maroden Gebäude ein Kultur-, Bürger- und Bildungszentrum zu machen. Inzwischen sei das Projekt so weit vorangeschritten, dass Ende 2017 mit ersten Arbeiten begonnen werden konnte, berichtet KBW-Geschäftsführer Dr. Andreas Urbich. Die Baugenehmigung wird dieser Tage erwartet.

Schmuckstück des Hauses ist der 325 Quadratmeter große Saal mit Bühne. Dieser steht unter Denkmalschutz und wird in seinem ursprünglichen Zustand wieder hergestellt. „Diesen Saal werden wir selbst für Konferenzen und Veranstaltungen nutzen“, sagt Urbich. „Er steht aber auch Weißenseer Vereinen und Initiativen zur Verfügung.“ Zurückgebaut wird hingegen der später entstandene Anbau, in dessen Erdgeschoss sich in den 90er Jahren das Umweltbüro befand. Seine Bausubstanz ist so schlecht, dass eine Sanierung die Baukosten immens in die Höhe treiben würde. Deshalb wird er abgerissen.

Im Hauptgebäude sollen 16 Seminarräume, fünf Büros und eine Cafeteria entstehen. Nach derzeitiger Kostenschätzungen seien etwa sechs Millionen Euro zu investieren, berichtet Urbich. Ist die Baugenehmigung erteilt, beginnen zunächst Abbrucharbeiten im Gebäudeinnern. Im März soll dann mit dem Abriss des Anbaus begonnen werden.

Geplant war, dass das sanierte und umgebaute Kulturhaus zum Blumenfest 2019 eröffnet. Ob dieser Termin zu halten sei, sei derzeit nicht sicher, so Urbich. Man wollte eigentlich schon im September 2017 mit den Bauarbeiten beginnen. „Grund für die Verzögerung ist die Eintragung einer notwendigen Baulast für die Fenster im denkmalgeschützten großen Saal“, so der Geschäftsführer. „Ohne Eintrag hätten die Fenster im Saal zugemauert werden müssen. Das wollten wir auf alle Fälle vermeiden.“ Alle Eigentümer der in Nachbarschaft gelegenen Eigentumswohnungen mussten ihre Zustimmung geben, dass die Fenster nicht zugemauert werden. Dieses Genehmigungsverfahren dauerte mehrere Monate. Doch nun kann endlich gebaut werden.

Weitere Informationen zum Sanierungsvorhaben und zu künftigen Nutzungsmöglichkeiten gibt es über den E-Mail-Kontakt info@kbw.de.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 871× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 386× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 717× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 792× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 364× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.