Von Bewegung nichts zu sehen
Ungenutzter Sportplatz wird "Drehscheibenstandort"
Der ehemalige Sportplatz an der Neumagener Straße 11 und das Gelände drum herum liegen brach. Nur das „Ja! Space“-Mobile vom Stadtteilzentrum Weißensee-Ost sorgt für ein bisschen Farbe und Leben. Warum ist das so?
Das wollte der SPD-Verordnete Henrik Hornecker vom Bezirksamt wissen. „Das Grundstück ist im Bezirk als 'Drehscheibenstandort' zum Zwecke von Schulauslagerungen im Zuge von Sanierungen vorgesehen und entsprechend in der Planung angemeldet“, erklärt Schulstadträtin Dominique Krössin (Die Linke). Eine Finanzierungszusage für dieses Vorhaben stehe aber bislang aus, so die Stadträtin weiter.
Eine Drehscheiben-Schule ermöglicht die zügige Sanierung eines alten Schulgebäudes und zugleich einen störungsfreien Schulbetrieb. Denn Grund- und Oberschulen werden für die Dauer der jeweiligen Sanierung, also etwa zweieinhalb bis drei Jahre, nacheinander an den Drehscheiben-Standort ausgelagert. So kann ihr Schulhaus ohne Störung des Unterrichts schneller saniert werden. Aktuell werden im Bezirk Pankow bereits zwei solcher Drehscheiben-Schulen am Eschengraben sowie auf der Werneuchener Wiese gebaut. Eine dritte soll an der Neumagener Straße entstehen.
Sportplatz nicht mehr wettkampftauglich
Die Flächen gehören überwiegend dem Land Berlin, eine Fläche befindet sich in Privateigentum. Der Sportplatz wird seit mehr als 15 Jahren nicht mehr genutzt. Das liegt unter anderem daran, dass es an diesem Standort kein-Funktionsgebäude gibt –also keine Umkleide- und Sanitärräume. Außerdem befinde sich keine Schule in unmittelbarer Umgebung, die den Platz nutzen könnte. Hinzu komme, dass es sich nicht um ein norm- und wettkampfgerechtes Spielfeld handele und eine Beleuchtung fehle, heißt es aus dem Bezirksamt. Außerdem sei der Kunststoffbelag auf dieser Fläche nicht mehr für eine sportliche Nutzung geeignet.
Zwischennutzung fürs Beratungsmobil
Dass der Sportplatz inzwischen so heruntergekommen aussieht und seit Jahren nicht genutzt wird, hänge damit zusammen, dass für seine Sanierung kein Geld im bezirklichen Haushalt vorhabenden war und ist, so die Stadträtin weiter. Die jetzige Zwischennutzung durch das Mobile Stadtteilzentrum Weißensee-Ost des Trägers Frei-Zeit-Haus Weißensee wurde durch eine Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Schul- und Sportamt und der Sozialraumorientierten Planungskoordination des Bezirksamtes ermöglicht. Diese Vereinbarung läuft bis Ende April dieses Jahres.
Das „Ja! Space“-Mobile Stadtteilzentrum Weißensee-Ost wird unter anderem für Beratungen zu Energie- und Klimathemen, Mieter- sowie Schuldnerberatungen, Beratungen zu sozialen Themen genutzt. Es finden Kurse statt, beispielsweise Qi Gong- oder Meditationskurse statt.
Näheres ist auf stadtteilzentren-mobil.de zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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