Schule und Kitas unter einem Dach
Angesichts knapper Grundstücke setzen die Grünen auf gemeinsame Standorte

Das Bezirksamt soll sich beim Senat dafür einsetzen, dass an drei geplanten Grundschulen in der Region Weißensee gleich Kitas mit entstehen.

Diesen Antrag stellt die Fraktion der Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Im Rahmen seiner Berliner Schulbauoffensive plant der Senat, bis 2021/2022 zwei neue Grundschulen an der Rennbahn- und an der Gustav-Adolf-Straße sowie eine weitere an der Michelangelostraße, auf der Grenze zu Prenzlauer Berg zu bauen. Aber mit diesen Schulneubauten sollte nicht nur der Mangel an Schulplätzen in Weißensee behoben werden, meinen die Grünen. Mit Blick auf das prognostizierte Bevölkerungswachstum werde sich auch die Situation bei den Kita-Plätzen verschärfen, wenn nicht weitere Kitas hinzukommen.

Angesichts knapper Grundstücke für öffentliche Bauten im Bezirk und der langwierigen Planungszeiträume sollte bei der Planung neuer Schulen auch gleich an Kita-Plätze gedacht werden. Es entstehe eine enorme räumliche Chance mit der gleichzeitigen Nutzung von Schulgebäuden auch für Kitas, meint die grüne Fraktionsvorsitzende Cordelia Koch. Außerdem könnten sich Synergien ergeben, wenn eine Kita und eine Grundschule unter einem Dach eingerichtet werden. Das zeigen bisherige Beispiele in Berlin, wie zum Beispiel die Möwenseeschule im Wedding.

Dort kommt jedes Schuljahr etwa die Hälfte der Erstklässler aus der Kita im Haus. Diese Kinder kommen zum Teil vorab in ihrem letzten Kita-Jahr schon zum Schnuppern in den Unterricht. Ab und zu gibt es sogar gemeinsame Teamsitzungen von Lehrkräften aus der Schuleingangsphase und Erzieherinnen. Der Hof von Schule und Kita wird gemeinsam genutzt, und zusammen werden dort auch Feste gefeiert. Schließlich wird auch die Schulbibliothek von den Kita-Kindern mit genutzt.

Weißensee habe, was den Mangel an Kita-Plätzen betrifft, ein besonders großes Problem, so die Bündnisgrünen. Aber dort gibt es in nächster Zeit mehrere Schulneubauten. Vor diesem Hintergrund ist der Handlungsbedarf also umso dringender. Die Planung von gemeinsamen Schul- und Kita-Standorten wäre ein Lösungsansatz. Die Verordneten entschieden, sich mit diesem Antrag im Kinder- und Jugendhilfeausschuss sowie in weiteren Ausschüssen der BVV zu befassen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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