Statt einer Tafel eine Stele
Eine unendliche Geschichte?
Seit Ende Oktober 2018 wird an der Sanierung und am Ausbau der Grundschule am Weißen See an der Amalienstraße 6 gearbeitet. Wenn die Bauarbeiten beendet sind, soll es an der Schule auch eine Gedenktafel geben, die an die friedliche Revolution und an den Runden Tisch 1989/90 erinnert.
Diesen Beschluss fasste die BVV. Doch wie sieht es mit der Umsetzung dieses Vorhabens aus? Das erfragte der SPD-Verordnete Henrik Hornecker. Die bezirkliche Gedenktafelkommission habe in ihrer Sitzung am 3. November 2020 den Antrag der SPD Weißensee auf Anbringung einer Gedenktafel in Erinnerung an die Friedliche Revolution 1989/90 an dieser Grundschule behandelt, berichtet Bürgermeisterin Cordelia Koch (Bündnis 90/Die Grünen). „Im Ergebnis wurde dieser Vorschlag in das Gedenktafelprogramm aufgenommen, ergänzt um eine Information zur Geschichte des Schulgebäudes als Denkmal.“
In der Sitzung am 3. August 2021 ist ein erster Textentwurf für die Tafel diskutiert worden. Allerdings hatte die Untere Denkmalschutzbehörde die Anbringung einer Tafel an der Schulfassade abgelehnt, weil das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Als Alternative ist der Aufstellung einer Stele auf dem Vorplatz der Schule an der Parkstraße zugestimmt worden. Die Kommission beschloss die Vorbereitung einer zweiseitigen Gedenk- und Informationsstele. Eine Arbeitsgruppe konnte daraufhin einen Textentwurf erarbeiten, der in der Kommissionssitzung am 31. März 2022 verabschiedet wurde, berichtet die Bürgermeisterin weiter.
Aufgrund der anhaltenden Bauarbeiten am Schulgebäude kann mit einem Wiedereinzug der Schulgemeinschaft und der Aufstellung der Gedenk- und Informationstafel aber erst voraussichtlich im Sommer 2024 gerechnet werden. Die Gedenktafelkommission unterstützte deshalb den Vorschlag, am Bauzaun eine provisorische Information und Ankündigung anzubringen, dass an der Schule eine Informationsstele aufgestellt wird.
Windlast zu groß für eine Plane - abgelehnt
Doch dieser Vorschlag kann nicht umgesetzt werden, berichtet Cordelia Koch: Die Übergangslösung, eine Plane am Bauzaun anzubringen, ist nämlich wiederum vom Baugremium abgelehnt worden. Aus der Erfahrung zahlreicher Bauvorhaben durch den Fachbereich Hochbau werde das Anbringen von Planen an Bauzäunen aufgrund der Windanfälligkeit nicht empfohlen, heißt es aus dem Amt. Deshalb habe der Fachbereich Hochbau die Anbringung einer Plane am Bauzaun der Schule mit Verweis auf die bestehende Windlast abgelehnt.
Nun ist zu hoffen, dass die komplizierten und immer wieder aus unterschiedlichen Gründen unterbrochenen Bauarbeiten an diesem denkmalgeschützten Schulgebäude 2024 endlich beendet werden. Dann könnte die Schulgemeinschaft aus ihrem Übergangsgebäude an der Falkenberger Straße 31 endlich wieder zurückziehen und die Gedenkstele zeitnah zum 35. Jahrestag der Friedlichen Revolution eingeweiht werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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