4100 Passfotos geben Einblick in die Geschichte der Kunsthochschule
Weißensee. Eine ungewöhnliche und aufwendige Installation ist bis zum 2. Juni im Foyer der Kunsthochschule Weißensee zu sehen.
Der Grafiker Jürgen Neugebauer und der Künstler Peter Müller gestalteten die Ausstellung „Beginner – Aktenlage Weißensee“. Die beiden früheren Absolventen der Kunsthochschule wissen aus eigener Erfahrung, dass die Kunsthochschule keine starre Institution ist, die nur aus Ziegeln, Holz und Glas besteht. Sie verändert sich ständig und lebt durch die Persönlichkeiten, die dort studieren und lehren.
1946 wurden in der Hochschule in der Bühringstraße 20 die ersten Studenten immatrikuliert. Und seit 71 Jahren blicken die Studierenden der Erstsemester voller Zuversicht und Hoffnung in die Zukunft. Für alle, die dort mit dem Studium begannen, wurden Karteikarten angelegt. Diese sind natürlich mit einem Lichtbild versehen worden. Solche Karteikarten und Akten kommen, einmal ins Archiv eingelagert, eigentlich nie wieder ans Licht. Aber 2015 begann die Arbeitsgruppe „weißensee Archive“ der Kunsthochschule mit der Digitalisierung des Archivs, so auch der Studenten-Kartei. Das brachte Neugebauer und Müller auf die Idee zu einer ganz besonderen Installation.
Sie vergrößerten und bearbeiteten alle etwa 4100 Passfotos der einstigen Erstsemester. Diese montierten sie so zusammen, dass die Bilderwand das komplette Foyer ausfüllt. Außerdem ergänzten sie die visuelle Installation mit Audiodateien von Texten und Botschaften von Dozenten der Kunsthochschule. „Trotz umfangreicher Recherchen fanden wir allerdings nicht von jedem früheren Erstsemester ein Foto“, so Peter Müller. An den entsprechenden Stellen hängen dann Leertafeln. BW
Die neue Ausstellung im Foyer der Kunsthochschule ist montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr zu besichtigen.
Bernd Wähner
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