Auf den Spuren der Weißenseer Geschichte: Die Heimatfreunde feiern Geburtstag
Weißensee. Die Mitglieder des Vereins Weißenseer Heimatfreunde erforschen und bewahren Weißenseer Geschichte. Am 27. Februar können sie nun selbst auf ein Vierteljahrhundert zurückschauen.
Den 25. Geburtstag ihres Vereins feiern die Heimatfreunde erst im März mit einer Festveranstaltung. Vor wenigen Tagen luden sie aber schon mal ein, um ihre Neuerwerbungen und entdecktes Archivmaterial zu präsentieren. „Unser Verein bekam in den vergangenen Jahren zum Beispiel eine ganze Reihe von alten Büchern geschenkt“, sagt Sigrid Weise, die Vorsitzende der Weißenseer Heimatfreunde. „Dazu zählt zum Beispiel ein Leitfaden für das Mädchenturnen in preußischen Schulen aus dem Jahre 1913. Den bekamen wir von einer alten Lehrerin.“
Auch eine Satzung des Damen-Schwimmklubs 1894 Germania gehört zu den neuen Dokumenten im Archiv. Weiterhin kann Sigrid Weise etliche Unterlagen vom Männer-Turn-Verein Weißensee aus dem Jahre 1882 sowie Badekappen und Badehosen vom Männerschwimmverein 1896 präsentieren.
Dass es derzeit etliches Material aus der Weißenseer Sportgeschichte im Archiv der Heimatfreunde gibt, hat seinen Grund. Der Verein plant eine neue Publikation zur Geschichte des Vereinssports in Weißensee. Deshalb rief er im vergangenen Herbst Sportler auf, seine Forschung mit Informationen, Fotos und Dokumenten zu unterstützen. Weiteres Material zu diesem Thema ist stets willkommen.
Jürgen Kirschke steht wieder zur Wahl
Doch zunächst stehen die Festveranstaltung zum Vereinsjubiläum und danach die Jahreshauptversammlung an. Auf dieser wird sich Sigrid Weise aus dem Vorstand verabschieden. Jürgen Kirschke, der schon einmal einige Jahre Vereinsvorsitzender war und dann einige Zeit im Ausland lebte, wird als Nachfolger kandidieren.
Die Ursprünge des Vereins reichen bis in das Jahr 1988 zurück. Seinerzeit gründete sich eine „Interessengemeinschaft Heimatgeschichte“ unter dem Dach des Kulturbundes Weißensee. Im November desselben Jahres eröffneten die Heimatforscher ihr „Heimatgeschichtliches Kabinett Weißensee“. Sigrid Weise, Joachim Bennewitz und 15 weitere Gründungsmitglieder hoben dann im Februar 1991 den Verein aus der Taufe. Wegen ihres zupackenden Wesens wurde Sigrid Weise 1993 zur Vorsitzenden gewählt. 2007 gab sie dieses Ehrenamt an Jürgen Kirschke weiter, der dem Verein bis 2014 vorstand.
Seit seinem Bestehen gestaltete der Verein über 25 Ausstellungen. Gezeigt wurden diese zunächst im Museum in der Pistoriusstraße 8, das im Sommer 2007 schließen musste. Danach fand der Verein ein Domizil in der Brotfabrik. Dort konnte er ein Büro beziehen. Derzeit hat der Verein 32 Mitglieder. Zwar haben inzwischen auch schon einige jüngere Weißenseer den Weg zu den Heimatfreunden gefunden, „aber wir würden uns über noch mehr jüngere Leute freuen“, sagt Sigrid Weise. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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