Aus der Liste gestrichen: Mittel für die Sanierung der Brotfabrik im Haushalt nicht vorgesehen
Weißensee. Auch wenn im und am Gebäude der Brotfabrik etliches zu sanieren ist, wird es größere Investitionen in absehbarer Zeit nicht geben.
Das musste der Stadtrat für Facility Management, Torsten Kühne (CDU), den Pankower Verordneten mitteilen. Diese hatten vor zwei Jahren beschlossen, dass das Bezirksamt ein Konzept für die Sanierung der Brotfabrik erstellen und umsetzen soll. Doch das alles muss finanziert werden. Deshalb beantragte das Bezirksamt entsprechende Investitionsmittel beim Senat.
Im aktuellen Rundschreiben des Senat zum Haushalt 2018/2019 sei die „Sanierung des Kunst- und Kulturzentrums Brotfabrik nicht mehr enthalten und somit nicht Gegenstand der Finanzplanung“, berichtet Kühne. In der Liste mit nötigen Investitionen gab es zum einen zu viele Pankower Projekte, zum anderen sind grundsätzlich die Baukosten weiter gestiegen. Bereits begonnene und geplante Projekte müssen trotz höherer Baukosten bis zum Ende finanziert werden, sodass derzeit kein Geld mehr für die Sanierung der Brotfabrik übrig ist. Nun kann das Bezirksamt für dieses Vorhaben erst für die Investitionsplanung ab 2023 erneut Geld beantragen.
Dabei hätte alles anders kommen können. Viele Jahre lang versuchte der Träger der Brotfabrik, der Verein Glashaus, das Gebäudeensemble vom Bezirk in Erbpacht zu übernehmen. Der Verein hätte dann einen Kredit aufnehmen und das Gebäude sanieren können. Die Geschäftsführung des Kulturzentrums schrieb immer wieder neue Konzepte, die sie beim Bezirksamt einreichte. Aber nichts bewegte sich.
Vor zwei Jahren erklärte Geschäftsführer Jörg Fügmann den Pankower Verordneten in einer Ausschusssitzung, dass der Verein nun definitiv das Gebäudeensemble nicht mehr in Erbpacht übernehmen werde. Inzwischen sei der Sanierungsaufwand zu hoch. Die Verordneten reagierten prompt. Sie beauftragten per Beschluss das Bezirksamt, ein Konzept für die Sanierung des Gebäudeensembles der Brotfabrik vorzulegen. Die Bezirkspolitiker wollen das Kulturzentrum unbedingt erhalten. Doch nun fehlt das Geld zur Umsetzung des Konzeptes.
„Dem Fachbereich Hochbau ist es aufgrund dieser Tatsache nicht möglich, entsprechende Planungsunterlagen erstellen zu lassen und mit der Vorbereitung der gewünschten Sanierungsmaßnahmen zu beginnen“, so Kühne. Wenn es notwendig wird, könnten nur bauunterhaltende Maßnahmen durchgeführt werden. Weil derzeit noch nicht abzusehen ist, wann Investitionsmittel zur Verfügung stehen, prüfe das Bezirksamt jetzt alternative Finanzierungsmöglichkeiten, sagt der Stadtrat. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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