Seminare und Kultur unter einem Dach
Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel offiziell wiedereröffnet

Das Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel ist nach umfangreicher Sanierung und nach Neubaumaßnahmen offiziell wiedereröffnet worden. | Foto:  Bernd Wähner
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Nach umfangreicher denkmalgerechter Sanierung und der Umsetzung eines Neubauprojektes ist das Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel an der Berliner Allee 125 mit einer Festveranstaltung offiziell neu eröffnet wurden.

Die Gäste konnten vor allem die Atmosphäre im sanierten und restaurierten Saal des Peter Edel sowie im Hof zwischen Saal und entstandenem Neubau genießen. Während im Saal nun wieder Kulturveranstaltungen aller Art sowie Tagungen und Konferenzen stattfinden können, sind die meisten anderen Räume für Seminare und Schulungen ausgebaut und entsprechend ausgestattet worden. Denn: Träger des neuen Peter Edel ist der gemeinnützige Verein Kommunales Bildungswerk (KBW). Dass sich dieser des Gebäudekomplexes und seiner Sanierung annahm, ist für den Bezirk ein Glücksfall.

Errichtet wurde das Ursprungsgebäude an der Berliner Allee 125, eine Villa, 1886 vom Unternehmer Rudolf Sternecker. Anfang der 1890er Jahre übernahm Gustav Enders das Grundstück und erweiterte es 1892 durch den großen Ballsaal im Stil des Neobarocks. Nach 1945 wurde das Gebäude erst als Volkshaus und ab 1963 als Kreiskulturhaus genutzt, das 1984 den Namen des jüdischen Schriftstellers Peter Edel erhielt.

Tanztees und Konzerte

Viele Weißenseer schwelgen in Erinnerungen, wenn man mit ihnen zum Kulturhaus Peter Edel ins Gespräch kommt. Im Saal fanden Tanztees und Diskotheken statt. Dort wurden Jugendweihefeiern abgehalten. Ein Karneval-Club veranstaltete im Haus seine Prunksitzungen. Das Umweltbüro Weißensee hatte dort viele Jahre seinen Sitz, und es gab eine Galerie. Bürgerversammlungen waren im Saal ebenso zu erleben wie Konzerte unterschiedlicher Art. Das letzte Konzert im Saal gab die Rockband „Die Männer“ am 22. Dezember 2007. Der Bezirk stellte den Kulturbetrieb im Haus danach ein, weil ihm seinerzeit schlicht die Mitarbeiter dafür fehlten. Künstler Paul Woods war als vorerst letzter Nutzer noch bis 2009 aktiv. Er lud zu Veranstaltungen mit Club-Charakter ein. Außerdem bemalte er die Wände mit zehntausenden kleinen Zeichnungen. Dieses raumgreifende Kunstwerk wurde vor Beginn der Sanierung durch den KBW dokumentiert, ein Ausschnitt ist heute wieder an einer Wand im Peter Edel zu besichtigen.

Nach Schließung des Hauses gab es mehrere Sanierungs- und Nutzungsvorhaben, die sich allerdings alle zerschlugen. Durch Zufall wurde 2016 Dr. Andreas Urbich, 1. Vorsitzender des KBW, auf diesen, inzwischen heruntergekommenen Gebäudekomplex aufmerksam. „Wir waren damals auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, und als ich die Berliner Allee entlang fuhr, fiel mir das einstige Kulturhaus ins Auge.“ Urbich nahm wenig später Gespräche mit dem Bezirksamt auf, in deren Ergebnis ein Erbbaurechtsvertrag geschlossen wurde.

Enge Abstimmung mit Denkmalschutz

Beim KBW handelt es sich um einen gemeinnützigen Träger, der berufsbegleitend Fortbildungen für Mitarbeiter und Führungskräfte aus dem öffentlichen Sektor, aus Einrichtungen und Verbänden durchführt. Vereinbart wurde mit dem Bezirk deshalb, dass im Haus zum einen neue Schulungsräume entstehen. Zum anderen sollte der Gebäudekomplex den Weißenseern wieder als Ort für Kunst und Kultur zur Verfügung steht. Auch aus diesem Grund wurde der große Saal des Peter Edel nach Vorgaben des Denkmalschutzes so saniert, dass er wieder für Veranstaltungen genutzt werden kann.

„Dass sich ein Erbbaurechtsnehmer auf eine vertraglich vereinbarte kulturelle Nutzung in dieser Dimension einlässt, ist schon außergewöhnlich“, gesteht Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) in seiner Ansprache zur offiziellen Wiedereröffnung. Und Abgeordnetenhaus-Präsident Dennis Buchner (SPD), in dessen langjährigen Wahlkreis sich der Gebäudekomplex befindet, freut sich: „Es ist wunderbar, dass den Weißenseern hier wieder ein Veranstaltungsort zur Verfügung steht.“ Urbich ist indes froh, dass das Sanierungs- und Neubauvorhaben, das eng mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden musste, in dieser Qualität fertiggestellt werden konnte. „Wir hatten Glück, dass wir noch vor Beginn der Pandemie und vor den Lieferkettenproblemen begonnen und alle Materialien bestellt hatten“, gesteht er.

Seit gut einem Jahr werden inzwischen die Schulungsräume im neuen Haus genutzt. Und seit September fanden im Probebetrieb erste Kulturveranstaltungen statt. Zur offiziellen (Wieder-)Eröffnung des Bildungs- und Kulturzentrums war ein Konzert mit der Schauspielerin und Musikerin Jasmin Tabatabai und ihrer Band zu erleben.

Weitere Informationen zum Programm finden sich auf www.peteredel.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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