Die Galerie Emma T. zeigt Gesichter aus dem Kiez
Weißensee. „Wanted & Found“ heißt die neue Ausstellung in der Galerie Emma T. In der Lehderstraße 60 zeigt Galerist Thomas Mascher ausnahmsweise mal nicht Arbeiten anderer Künstler, sondern seine eigene Fotokunst.
„Mit dieser Ausstellung erfülle ich mir einen langgehegten Wunsch“, gesteht Mascher. „Ich wollte schon immer mal intensiv Menschen porträtieren, traute mich aber lange Zeit nicht. Mein Freund Roland Willaert machte mir Mut. Er bestärkte mich, dieses Vorhaben anzugehen.“ Willaert wohnt seit einigen Jahren im Kiez. Der renommierte Filmemacher ist selbst leidenschaftlicher Fotograf. „Sein wichtigster Tipp: Die Porträts müssen Geschichten erzählen“, so Thomas Mascher. Und das schaffte der Fotokünstler tatsächlich.
Ein Jahr lang sprach er Menschen, die in sein Galerie-Café kamen, an, ob sie sich von ihm fotografieren lassen. Das Faszinierende für ihn war: Niemand schlug ihm seine Bitte ab. Und das, obwohl er stets darauf bestand, dass er das Ausstellungsfoto ohne Mitsprache des Porträtierten auswählt. „Für mich war das ein ungeheurer Vertrauensbeweis meiner Besucher“, sagt Thomas Mascher. Der Fotograf ging sogar noch einen Schritt weiter. Er bat jeden, den er ablichtete, ihm eine Postkarte zu schreiben. Darauf sollte handschriftlich in knappen Worten stehen, warum der Betreffende gern zu Emma T. kommt.
Ganz bewusst entschied sich Thomas Mascher, die Porträts in Schwarzweiß zu fotografieren. „Farbe lenkt nur ab“, begründet er. Neben den großformatigen Porträts zeigt er natürlich auch die Postkarten, die er bekam. Bis zum 2. August sind die Bilder zu sehen. Und Mascher fotografiert natürlich auch weiter. Wer sich durch die Fotos angeregt fühlt und Lust hat, sich auch fotografieren zu lassen, kann den Galeristen einfach ansprechen. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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