Die Ursprünge der Pfarrkirche Weißensee gehen auf das späte Mittelalter zurück

Dorfkirche Anfang des 20. Jahrhunderts. | Foto: Sammlung des Vereins Weißenseer Heimatfreunde
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  • Dorfkirche Anfang des 20. Jahrhunderts.
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Allen, die Richtung Norden auf der Berliner Allee unterwegs sind, fällt sie sofort auf: die Pfarrkirche in der Berliner Allee 184.

In einer Stadt wie Berlin scheint diese Kirche aus dem Rahmen zu fallen. Sie erinnert eher an eine Dorfkirche irgendwo in der Mark. 1920 wurden jedoch viele Orte im Umland Groß-Berlin einverleibt. So war das auch mit Weißensee. Und die Pfarrkirche hieß danach noch einige Zeit schlicht Dorfkirche.

Entstanden ist das Bauwerk im späten Mittelalter. Es steht im Zentrum des früheren Dorfes Weißensee. Der älteste erhaltene Teil ist der im 14. Jahrhundert entstandene Turm. Er besteht aus Feldsteinmauerwerk, seinerzeit eine übliche Bauweise.

Auf dem Grundstück befand sich zunächst ein Gebäude das überwiegend aus Holz bestand. Das wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch eines aus Backsteinen ersetzt. Nach Zerstörungen und Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg ist die Kirche 1664 wiederhergestellt worden.

Im 19. Jahrhundert ließ die Gemeinde einen neuen Kirchturm errichten. Er entstand auf dem Unterbau aus Feldsteinen. 1834 ist der neue Kirchturm, vermutlich nach einem Entwurf von Schinkel, vollendet worden, und Ende des 19. Jahrhunderts gab es einige bauliche Erweiterungen.

Nach Bombenangriffen brannte die Kirche im August 1943 völlig aus. Aber 1948/1949 wurde sie unter Leitung von Herbert Erbs in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Seit den 90er-Jahren registrierte die Gemeinde an der Kirche immer mehr Schäden, sodass eine Renovierung nötig wurde.

2005/2006 ist sie vom Dach bis zum Fußboden saniert worden. Dabei ging es auch darum, eine bessere Nutzung des Chores und des Seitenschiffes zu ermöglichen. Dafür wurde die obere Stufe im Chor abgesenkt, wodurch sich die Grundfläche vergrößerte. Der gesamte Kirchenraum erhielt eine Bodenheizung, die durch Heizleisten im Sockelbereich der Wände ergänzt wurde. Vollkommen erneuert wurde die Beleuchtung. Und auch die Orgel und das Mausoleum erhielten eine Generalüberholung.

Im Mai 2006 konnte die evangelische Gemeinde Weißensee schließlich Wiedereinzug in die Kirche feiern, und bis Sommer 2007 ist noch der Turmaufsatz mit weißem Putz versehen worden. Zwischen dem Kirchengebäude und dem ehemaligen Pfarrhaus wurde 2007 der Katharinensaal in Holzbauweise und in moderner Architektur errichtet. In ihm finden bis zu 300 Menschen zu Veranstaltungen Platz.

Dorfkirche Anfang des 20. Jahrhunderts. | Foto: Sammlung des Vereins Weißenseer Heimatfreunde
Die Pfarrkirche Weißensee und daneben das alte Pfarrhaus in diesem Winter. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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