Erneuter Anlauf: Zweimal wurde ein Denkmal für Klein-Hollywood schon abgelehnt

Rainer Hässelbarth fordert ein Denkmal für die Filmstadt Weißensee ein. | Foto: Bernd Wähner
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Weißensee. Der Verein Freunde des Kinos Toni unternimmt einen neuen Vorstoß für ein künstlerisches Denkzeichen, mit dem an die Filmstadt Weißensee erinnert wird. Dieses Kunstwerk könnte zum Beispiel auf der kleinen Fläche vor dem früheren Rathaus Weißensee aufgestellt werden, regt der Vorsitzende des Vereins Rainer Hässelbarth an.

Bisher wird nur mit einer Berliner Gedenktafel an der Ecke Berliner Allee und Liebermannstraße an die Anfänge der Filmstadt Weißensee erinnert. Diese kleine Porzellantafel ist nach Meinung der Freunde des Kinos Toni zu wenig. „Weißensee hatte in den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts große Bedeutung für die Entwicklung des Films in Deutschland. Nicht umsonst nannte man den Ort Klein-Hollywood“, sagt Rainer Hässelbarth. „Wir setzen uns dafür ein, dass an diese Geschichte noch auffälliger erinnert wird. Die Filmgeschichte ist schließlich eine Sache, die auch für Touristen interessant ist. Mit einem Kunstwerk könnte man noch mehr Touristen auf den Ortsteil aufmerksam machen.“

Bezirksamt lehnte ab

Dieser Meinung waren auch bereits mehrfach die Pankower Verordneten. Bereits Anfang 2010 hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zum Beispiel angeregt, zum 100. Jahrestag des Beginns der Filmproduktion in Weißensee ein neues künstlerisches Denkzeichen zu installieren. Im Bezirksamt hielt man das für nicht erforderlich, weil es bereits Hinweise auf die Filmstadt gebe. Außerdem fehlte schlicht das Geld.

Im Frühjahr 2011 regte BVV dann per Beschluss erneut an, ein Denkzeichen zu setzen. Zu diesem Zweck wurde das Bezirksamt beauftragt, sich mit der Kunsthochschule Weißensee in Verbindung zu setzen. Diese sollte einen Wettbewerb ausloben und wäre auch dazu bereit gewesen. Aber die Pankower Kommission „Kunst im öffentlichen Raum“ entschied anders. Nach dreieinhalb Jahren Beschäftigung mit diesem Thema lehnte man erneut ab.

Engagierte Weißenseer wollen Finanzierung übernehmen

Mit dieser Entscheidung wollen sich die Freunde des Kinos Toni aber nicht zufrieden geben. Sie loteten inzwischen aus, wie man die Entscheider im Bezirk vielleicht doch noch umstimmen könnte. „Die Kunsthochschule würde den künstlerischen Wettbewerb eigenständig durchführen. Sie würde dem Bezirk drei Entwürfe zur Auswahl vorschlagen“, sagt Rainer Hässelbarth. „Die Umsetzung würden engagierte Weißenseer finanzieren. Unter anderem würden sich unser Verein und der Verein für Weißensee beteiligen. Dem Bezirksamt würden also keine Kosten entstehen.“ Einzig der Ort für die Aufstellung des Denkzeichens sei zur Verfügung zu stellen.

Der sollte sich natürlich an der Ecke Liebermannstraße und Berliner Allee befinden. Dort nahm die Weißenseer Filmgeschichte ihren Anfang. Von 1913 bis 1928 wurden in den Weißenseer Ateliers Filme am laufenden Band produziert. Als der Tonfilm Einzug hielt, erloschen jedoch die Lichter in den Weißenseer Studios. Ihnen fehlten die technischen Voraussetzungen. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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