"Stille Wunder" in Acryl
Kinder gestalteten in einem Kurs Kunstwerke nach Lied von Gerhard Schöne
Welches künstlerische Potential in Kindern steckt, wenn es unter der richtigen Anleitung freigesetzt wird, ist immer wieder erstaunlich. Das bewiesen 25 Kinder in einem Herbstmalkurs, den die bekannte Weißenseer Künstlerin Christine Klemke veranstaltete.
In der Remise an der Tassostraße 21 trafen sich mehrere Tage lang Kinder zwischen sechs und 14 Jahre. Für sie hatte Klemke den Kurs „Stille Wunder“ konzipiert. „Stille Wunder“ ist ein Lied von Gerhard Schöne. Es beschreibt voller Poesie die Wunder der Schöpfung.
Zu Beginn des Kurses hörten sich die Kinder dieses Lied nicht nur mehrfach an, sie studierten es auch ein, begleitet von Christine Klemke an der Gitarre. Danach suchte sich jedes Kind eines der besungenen Wunder aus, um es auf eine 40 mal 50 Zentimeter große Leinwand in Acryl zu malen.
Worauf die Künstlerin bei der Anleitung der Kinder in deren Schaffensprozess Wert legte: Sie sollten nie einfach etwas so dahin malen. „Ich erreichte, dass alle mit dem Herzen dabei waren“, erklärt sie. „Und deshalb entstanden so wunderschöne Bilder.“
Auf den Kunstwerken einiger Kinder sieht man Eiskristalle auf Glas, was besonders schwer zu malen ist. Ein anderes Kind malte eine Libelle, von der Tautropfen perlen. Wieder andere Kinder malten Rosen, die sich am frühen Morgen öffne. Wasser, das sich lautlos seinen Weg durch Gestein bahnt, ist ebenso auf einem Bild zu sehen, wie Sterne, die am Firmament ihre Bahnen ziehen, auf einem anderen. „Alle machten beim Malen ihrer stillen Wunder mit viel Eifer mit. Und die Kinder arbeiteten sehr diszipliniert“, resümiert Christine Klemke. „Mir zeigte das einmal mehr: Wenn Kinder mit Begeisterung bei der Sache sind und ein Ziel haben, dann arbeiten sie daran auch mit viel Fleiß und Kreativität, stundenlang.“
Manch kleiner Künstler quälte sich auch ein bisschen, wenn nicht alles so gelang, wie geplant. Aber Christine Klemke sagte dann: „Alles was auf der Welt bleibend ist, entstand mit Leidenschaft und Leiden. Und wenn jemand auf seinem Bild etwas nicht so gut fand, also litt, wurde es abgewaschen. Danach wurde mit noch mehr Leidenschaft weitergemalt. Und das führte dann dazu, dass die Bilder, die bleiben, so toll sind.“
Doch nicht nur mit dem Malen beschäftigten sich die Kinder in diesem Kurs. Sie lernten auch, noch besser hinzusehen, stille Wunder auf dieser Welt wahrzunehmen. Sie sprachen darüber, dass sich der Mensch in die Schöpfung einzuordnen habe, sie hoch achten und behutsam mit allen anderen Lebewesen umgehen sollte. „Denn dann haben wir alle die Chance, auf diesem Planeten zu überleben“, so Christine Klemke.
Ihre fertigen Bilder präsentierten die Kinder vor wenigen Tagen im übervoll besetzten Atelier in der Remise ihren Eltern, Großeltern, Geschwistern, Freunden und Bekannten. Und alle waren begeistert.
Weitere Informationen zu nächsten Kursen und künftigen Workshops von Christine Klemke gibt es unter ¿0176 55 41 49 26 und per E-Mail an christine_klemke@yahoo.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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